Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" untersuchte 50 verschiedene Mehlprodukte auf ihre Qualität und Inhaltsstoffe. Schockierend: In einigen Mehlen wurden Schimmelpilzgifte und weitere Schadstoffe gefunden.
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Schimmelpilzgifte können Durchfall auslösen
"Öko-Test" untersuchte 28 Weizenmehle sowie 22 Dinkelmehle und entdeckte dabei bedenkliche Inhaltsstoffe. Die Benotung der Produkte in der Gesamtheit war erfreulich, die Hälfte der Mehle wurden überwiegend "sehr gut" bewertet. Drei Produkte fielen beim Test jedoch mit Benotungen wie "mangelhaft" und "ungenügend" komplett durch.
Trotz der guten Bewertungen enthielten mehr als die Hälfte der getesteten Produkte Schimmelpilzgifte – besonders häufig Vollkornmehle. Die Gifte enthalten vor allem Fusarien, die aus HT-2- und T2-Toxinen sowie Deoxynivalenol (DON) gebildet werden. Sie schwächen das Immunsystem und wirken zellgiftig. DON kann zudem in hohen Mengen Erbrechen und Durchfall verursachen. In den Produkten wurden jedoch nicht so hohe Werte nachgewiesen. Fusariengifte entstehen schon vor der Ernte, starker Regenfall und hohe Temperaturen begünstigen den Befall der Weizenblüte. Die Gifte sind je nach Witterung praktisch unvermeidbar.
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Mineralöl & Pestizide nachgewiesen
In drei Produkten wurden auch "stark erhöhte" Mengen an Mineralölbestandteilen (MOSH) nachgewiesen. Die Experten gehen davon aus, dass die Rückstände aus der Verpackung übergegangen sind. Die 1050er-Vollkornmehle sind häufiger belastet als die 405er-, 550er- und 630er-Mehle. Das könnte auf eine Verunreinigung der Randschichten des Korns hindeuten, die durch maschinelle Verarbeitung bei der Ernte oder beim Transport passiert.
- Manche Produkte wiesen auch den Wachstumsregulator Chlormequat auf. Der Regulator störte in Tierversuchen die Reizübertragung des Nervensystems. Weitere Untersuchungen zu dessen Wirkung stehen noch aus.
- Auch Pestizide wurden in den Mehlen nachgewiesen: einmal die bienengiftigen Verbindungen Pirimiphosmethyl, Cypermethrin und Deltamethrin.
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