Essstörungen sind weit verbreitet. In Österreich leiden mehr als 200.000 Mädchen, Frauen, aber auch Buben und Männer darunter. Glücklicherweise begeben sich viele in psychologische Behandlung, um aus dem teils tödlichen Kreislauf der Magersucht wieder auszusteigen.
Zu einer Psychotherapie gehören regelmäßige, von den Betroffenen geführte Protokolle und Aufzeichnungen, um den Erfolg der Betreuung messbar zu machen. Eine deutsche, gemeinnützige Initiative hat nun eine App namens Jourvie entwickelt, mit der die wichtigen Daten ganz diskret festgehalten werden können. Die Anwendung bietet auch eine Reihe anderer für Patienten praktische Features.
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Weg zu einem Leben ohne Essstörung
Mit der App können Interessierte die Fortschritte ihrer Therapie in wenigen Schritten protokollieren, speichern und sogar direkt an den eigenen Therapeuten schicken, solange dieser damit einverstanden ist und diese Form der Begleitung unterstützt.
Die App dient aber nicht nur der bloßen Dokumentation. Es besteht zudem die Möglichkeit, mehrere kleine Schritte gegen die Krankheit zu setzen. So motiviert Jourvie die Betroffenen dazu, auch an einem schlechten Tag positiv zu bleiben und das Ziel der Genesung nicht aus den Augen zu verlieren.
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Hilfe aus dem Handy
Die App bietet zusammengefasst folgende Optionen:
- Ein digitales Ess- und Stimmungsprotokoll
- Personalisierte Erinnerungsfunktion
- Bewältigungs- und Motivationsstrategien
- Export und Übermittlung archivierter Daten an den Therapeuten
Die Smartphone App wird von Psychologen gutgeheißen, da sie essentielle Elemente der Psychotherapie miteinander kombiniert. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene interessieren sich für digitale Angebote und profitieren von solch einem professionell aufgearbeiteten Instrument. Die Therapietreue, die sogenannte Compliance, soll laut Experten überdies verbessert werden.
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Gratis Tool
Jourvie kostet nichts und ist für Android und iOS in den entsprechenden App Stores erhältlich. Auch für Angehörige und Eltern gibt es eine gratis App, die eine Früherkennung von Essstörungen unterstützen soll. "Elamie" hilft dabei Auffälligkeiten von möglichen Magersucht-Betroffenen genau zu erkennen. Mit validierten Fragebögen und in Kooperation mit Fachärzten erfolgt eine Einschätzung des Gesundheitszustands des Betroffenen.
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