Health News

Augen auf im Wasser: Badeunfälle von Kindern vermeiden

Kinder und Kleinkinder dürfen in der Nähe von Wasser nicht unbeaufsichtigt bleiben.

  • Drucken
Vorsicht vor Badeunfall: Kind spielt unbeaufsichtigt beim Wasser
FamVeld / iStock

Planschen, pritscheln, Steine in den Teich werfen oder mit lautem Gebrüll ins Wasser springen – der Sommer ist für junge Wasserratten das reinste Vergnügen. Doch der Spaß kann innerhalb von Sekunden vorbei sein. Befinden sich Kinder in der Nähe von oder im Wasser, sollten sie stets im Auge behalten werden – selbst dann, wenn sie schon schwimmen können.

Mehr dazu: Was ist trockenes Ertrinken?

Badeunfälle sind vermeidbar

Die Kinder spielen im Wasser, die Stimmung ist ausgelassen. Die Eltern behalten die Kinder im Auge, dann meldet sich das Smartphone. Bereits eine kurze Ablenkung kann lebensgefährlich sein. Die Meldungen über Kinder, die bei Badeunfällen ums Leben kommen, häufen sich. Durchschnittlich ertrinken in Österreich pro Jahr fünf Kinder unter 15 Jahren, meldet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Kinder unter fünf Jahren sind davon besonders betroffen. Kleinkinder und auch Kinder, die schon schwimmen können, dürfen im Wasser oder in der Nähe von Gewässern nie unbeaufsichtigt bleiben.

Mehr dazu: So schädlich ist Pool-Wasser

Tipps für mehr Sicherheit im Wasser

  • Befinden sich Ihre Kinder im Wasser oder in der Nähe von Gewässern, bleiben Sie stets in unmittelbarer Griffweite und behalten Sie auch ältere Kinder stets im Auge.
  • Sprechen Sie sich bei Pool-Partys mit Ihrem Partner oder anderen Aufsichtspersonen bewusst ab, wer das Kind beaufsichtigt.
  • Ältere Geschwister sind keine geeignete Kinderbetreuung. Die Verantwortung ist zu groß, sie lassen sich leicht ablenken und im Notfall können diese nicht angemessen handeln.
  • Schwimmstangen, Schwimmreifen und Schwimmflügel sind keine Garantie und schützen Kinder nicht vor dem Ertrinken. Der Kopf kann dennoch unter Wasser geraten.
  • Lernen Sie Ihrem Kind von Beginn an, sich auf den Bauch zu legen, wenn es zum Beispiel vom Steg aus das Wasser beobachten möchte. In der Bauchlage verringert sich die Gefahr, das Gleichgewicht zu verlieren.
  • Besprechen Sie mit Ihrem Kind auch die Gefahren, die das Wasser birgt und machen Sie es immer wieder darauf aufmerksam.
  • Lernen Sie Ihrem Kind so früh wie möglich schwimmen und machen Sie es mit Wasser vertraut. Ab etwa 5 Jahren ist die Teilnahme an einem Schwimmkurs empfehlenswert. Zwar überschätzen selbst Erwachsene ihre Kräfte oft, doch kann die Gefahr in brenzligen Situationen stark reduziert werden, wenn Schwimmkenntnisse vorliegen.
  • Kleiden Sie Ihr Kind in auffälligen Farben – ist die Badekleidung gut sichtbar, können Kinder unter Wasser besser gesehen werden.

Mehr dazu: Kinder + Fenster = Vorsicht

Vorsicht: Ertrinken ist leise

Kennen Sie die Ertrinkenden aus Baywatch, die laut um Hilfe rufen und mit den Armen winken? So sieht der lebensgefährliche Vorgang nur im Fernsehen aus. In der Realität ist der Mensch – egal ob jung oder alt – nicht in der Lage, durch lautes Schreien oder Armbewegungen auf sich aufmerksam zu machen:

  • Das Atemsystem hat oberste Priorität und ist mit Ein- und Ausatmen beschäftigt. Für Hilferufe bleibt keine Zeit.
  • Die Arme werden instinktiv seitlich ausgestreckt, um sich über Wasser zu halten. Eine bewusste Steuerung der Arme ist nicht möglich.
  • Der Körper ist aufrecht im Wasser. Auch Kinder gehen laut- und bewegungslos unter wie ein Stein.

Mehr dazu auf netdoktor.at: Ertrinkungsunfälle bei Säuglingen

Anzeichen des Ertrinkens

An diesen Zeichen erkennen Sie, ob ein Badender einfach nur die Sonne genießt oder ob Gefahr in Verzug ist:

  • Augen sind glasig oder leer
  • Augen sind geschlossen
  • Haare hängen ins Gesicht
  • Beine werden nicht benutzt
  • Atmung ist beschleunigt oder Schnappatmung
  • Vorankommen durch Schwimmen oder Drehen auf den Rücken ist nicht möglich
  • Auf die Frage "Geht es Ihnen/dir gut?" folgt keine Antwort

Mehr dazu auf netdoktor.at: Leises Ertrinken

letztes Update:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert