Health News

Erkältung: Bakteriell oder viral?

Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit machen vielen in der kalten Jahreszeit zu schaffen. Wie sich bakterielle von viralen Infektionen unterscheiden, liest du hier.

  • Drucken
Bakterien oder Viren, was ist der Unterschied?
filadendron / iStock

Die Grippe- und Erkältungszeit naht. Während bei der echten Grippe (Influenza) Viren die Übeltäter sind, ist bei Erkältungskrankheiten nicht immer eindeutig, ob es sich um eine virale oder eine bakterielle Infektion handelt. Oft werden bei einem viralen Infekt fälschlicherweise Antibiotika verordnet, die nur gegen Bakterien helfen und somit wirkungslos sind.

Aber was unterscheidet Viren und Bakterien eigentlich genau und wie können virale und bakterielle Infekte voneinander abgegrenzt werden?

Mehr dazu: Warum sind Erkältungen abends schlimmer?

Auf die Größe kommt es an

Unter einem Mikroskop lässt sich der offensichtlichste Unterschied zwischen den Krankheitserregern ausmachen: Während Bakterien mit einer Größe von 0,6 bis 1,0 Mikrometer schon unter einem normalen Lichtmikroskop zu erkennen sind, zeigen sich Viren erst unter einem Elektronenmikroskop. Sie sind nämlich hundertmal kleiner als Bakterien.

Auch im Stoffwechsel und in der Vermehrung haben die Keime wenig gemeinsam:

  • Bakterien sind quasi autonom und können sich selbstständig vermehren; sie brauchen keinen Wirt, dafür aber verschiedene Voraussetzungen, um zu gedeihen (zum Beispiel Sauerstoff oder keinen Sauerstoff, Licht oder Dunkelheit etc.); Bakterien zählen zu den Lebewesen, da sie einen eigenen Stoffwechsel besitzen
  • Viren sind viel einfacher aufgebaut als Bakterien (Erbgut in Proteinhülle); zur Vermehrung brauchen sie einen Mensch oder ein Tier, also einen Wirt; sie befallen Zellen und geben ihr Erbgut weiter; die befallene Zelle beginnt, Viren mit dem fremden Erbgut zu produzieren; Viren sind keine Lebewesen, da sie keinen Stoffwechsel haben

Mehr dazu: 7 Tipps: Erkältung schnell wieder loswerden

Wie machen uns die Erreger krank?

Je nachdem, ob es sich um Bakterien oder Viren handelt, werden wir auf unterschiedliche Weise befallen und krank gemacht:

Bakterien Viren
nisten sich im Organismus ein befallen die Zellen des Wirts
sind die Bedingungen optimal, vermehren sie sich sie zerstören gesunde Zellen, das macht uns krank
krank machen uns nicht die Bakterien selbst, sondern ihre giftigen Stoffwechselprodukte das Immunsystem bekämpft sowohl die Viren als auch die befallenen Körperzellen

Mehr dazu: 5 Tipps, wie Sie die Grippe vermeiden

Wie werden die Infektionen behandelt?

Die echte Grippe und die meisten Erkältungskrankheiten sind viralen Ursprungs. Bei einer Sinusitis, Angina oder Bronchitis zum Beispiel können aber auch Bakterien beteiligt sein.

  • Typisch für bakterielle Infektionen sind Fieber und gelblich-grüner Schleim, der aus der Nase kommt oder abgehustet wird.
  • Bei einem viralen Infekt mit Schnupfen, Husten und Fieber bleibt einem eigentlich nur die Bekämpfung der Symptome. Es gibt zwar einige Medikamente gegen Viren, sogenannte Virostatika, diese kommen aber nicht bei einer Erkältung zum Einsatz. Der Körper schafft es in der Regel im Alleingang, die Viren zurückzudrängen. Das dauert eben nur ein Weilchen.
  • Bakterielle Infektionen werden mit Antibiotika therapiert, welche die Zellstrukturen der Bakterien angreifen. Infolge sterben sie ab. Den menschlichen Zellen schaden die Medikamente nicht, dafür vernichten sie auch andere, eigentlich nützliche Bakterien in unserer Darmflora. Das kann unter anderem zu Durchfall führen. Die Einnahme eines Probiotikums ist während der Einnahme von Antibiotika daher empfehlenswert.

Mehr dazu: Wie wirken Prä- und Probiotika?

letztes Update:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.