Man ist plötzlich ständig gereizt, entspannen ist nicht mehr möglich, egal wie sehr man es auch versucht und der Appetit ist schon längst verloren gegangen – die Symptome des Burn-out-Syndroms können Betroffenen das Leben zur sprichwörtlichen Hölle machen. Doch die Diagnose eines Burn-outs kann langwierig sein, ähneln die Symptome doch jener einer Depression. Doch genau hier gibt es einen vielversprechenden Ansatz: Eine Schweiß-Analyse mithilfe eines neu entwickelten Spezialpflasters.
Das steckt dahinter:
Stress gilt allgemein als treibende Kraft hinter der Entwicklung eines Burn-out-Syndroms. In unserem Körper spiegelt sich dieser in einer vermehrten Produktion von Stress-Hormonen wie zum Beispiel Cortisol wieder. Dieses wird vor allem morgens ausgeschüttet, bei gesunden Menschen sinkt dieser Spiegel im Tagesverlauf wieder ab. Anders verhält es sich bei gestressten Menschen. Bei ihnen bleibt der Cortisol-Spiegel viel länger messbar, bei chronischem Stress geht auch der Tages-Rhythmus betreffend der Produktion verloren.
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An diesem Punkt setzten Forscher aus dem Iran und der Schweiz bei ihre Forschungen an. Sie entwickelten ein Pflaster, das bereits kleinste Mengen an Cortisol im Schweiß messen kann. Wird dieses Pflaster längerfristig getragen, erhält man einen Basiswert, wie viel Cortisol der Körper ausschüttet. Steigt der Stresspegel, erhöht sich wie gesagt auch der Cortisol-Spiegel – und das Pflaster bietet die Möglichkeit, ein mögliches Burn-out bereits in seiner Entstehungsphase zu erkennen. Und genau das ist entscheidend, um zeitig mit der Therapie zu beginnen und die Heilungschancen zu verbessern. Wird einen Burn-out nicht rechtzeitig behandelt, kann die Erkrankung sogar in einer Arbeitsunfähigkeit enden.
Pflaster aber noch nicht erhältlich
Das internationale Forscherteam veröffentlichte die Studie im Fachblatt "Nature". Das Cortisol-Pflaster zur Früherkennung eines Burn-out-Syndroms ist allerdings noch nicht auf dem Markt. Dafür braucht es noch weitere Forschungsarbeiten.