Emojis haben einen fixen Platz in unserer modernen Welt. Kaum jemand kommuniziert noch ohne die farbenfrohen Minibildchen. Zugegeben, es macht auch Spaß. Nicht zuletzt, weil ständig neue dazukommen, die wir mit unseren Mitmenschen teilen wollen. Manchen kommen Nachrichten ohne Grinsegesichter & Co sogar regelrecht spanisch vor: "Geht es der Person nicht gut? Sie muss völlig fertig sein, da ist kein einziges Emoji dabei."
Eine Untersuchung von Google lässt Emoji-Freunde nun aufhorchen: Die Bilder sollen nämlich dafür verantwortlich sein, dass vor allem junge Menschen Englisch verlernen. Sie dürften sich in der Kommunikation zu sehr auf die Zeichen verlassen und ihre eigentliche Sprache vernachlässigen.
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Smiley statt Wort
Mehr als ein Drittel der Erwachsenen in Großbritannien glaubt, dass Emojis mitschuld am Verfall der englischen Sprache sind. Das besagt zumindest die große Google-Studie.
YouTube, die Videoplattform des Such-Giganten, beauftragte die Untersuchung, an der 2.000 Personen zwischen dem 16. und 65. Lebensjahr teilnahmen. Die Studienleiter wollten wissen, wie die Personen den Status quo der englischen Sprache einschätzen.
Vong Grammatik her 1 echtes Problem
Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung im Überblick:
- 94% glauben, dass die korrekte Verwendung der Sprache abgenommen hat. 4 von 5 machen Jugendliche als die Hauptschuldigen aus.
- Mehr als die Hälfte der britischen Erwachsenen ist unsicher, wenn es um die richtige Grammatik und Rechtschreibung geht.
- Drei Viertel fühlen sich in der Kommunikation von der Verwendung von Emojis abhängig. Dasselbe gilt für automatische Rechtschreibprogramme und die Wörterbuchfunktion, über die heute alle Smartphones verfügen.
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Tutorials zur richtigen Kommunikation
Ein Sprecher von YouTube merkt an, dass Sprachtutorials auf der Plattform immer mehr an Popularität gewinnen. Seit 2017 verzeichnet YouTube einen Anstieg der Views von solchen Videos um 126 Prozent. Das lässt vermuten, wie unsicher sich die Menschen bei der Verwendung von Sprache fühlen.
Back to the roots
Es ist nur natürlich, dass wir durch die Zunahme der digitalen Kommunikation an sprachlichen Kompetenzen verlieren. Das darf aber keine Ausrede sein. Wir müssen dieser Entwicklung bewusst gegensteuern und das Handy auch mal beiseite legen oder häufiger anrufen anstatt auf WhatsApp zu tippen.
Wir wäre es außerdem einmal mit einem Emoji-Detox? Verwenden Sie pro Nachricht höchstens ein Emoji. Oder vielleicht sogar gar keines? Ihre Mitmenschen werden es Ihnen bestimmt nicht übel nehmen.
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