Der Virus Epstein-Barr gilt als Erreger für gefährliche Krankheiten. Viele Menschen tragen ihn in sich, ohne etwas davon zu wissen. Erkrankungen, die durch EBV verursacht werden oder damit in Verbindung stehen, sind:
- Pfeiffersches Drüsenfieber
- Burkitt-Lymphom
- Pharynxkarzinom (Rachenkrebs)
- Morbus Hodgkin
- Multiple Sklerose
- systemischer Lupus erythematodes
- rheumatoide Arthritis
- chronisches Erschöpfungssyndrom
- Europäische Schlafkrankheit
Zwar sind die Zusammenhänge mit Autoimmunerkrankungen und Krebs noch nicht ganz geklärt, trotzdem scheint es sinnvoll, eine Infektion mit Epstein-Barr von Haus aus zu umgehen. Zu diesem Zwecke wird momentan an einem Impfstoff gearbeitet, der im Tierversuch erste Erfolge zeigt.
Mehr dazu: Impfung gegen Karies?
Wie erfolgt die Ansteckung mit Epstein-Barr?
Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird auch als "kissing disease", also als Küsser-Krankheit bezeichnet. Das hat den Grund, dass EBV vorrangig durch eine Tröpfchen- oder Kontaktinfektion, vor allem via Speichel, übertragen wird. Auch eine Infektion durch eine Transplantation oder eine Bluttransfusion ist möglich, kommt aber nur selten vor.
Kinder durchleben eine Infektion meist ohne Symptome (90%), bei 30 bis 60% der Jugendlichen und Erwachsenen, die sich angesteckt haben, kommt es jedoch zum Ausbruch.
Typische Symptome des Pfeifferschen Drüsenfiebers sind:
- ausgeprägte Halsschmerzen
- Fieber, das lange anhält
- vergrößerte Lymphknoten
- Schwäche und starkes Krankheitsgefühl
- übler Mundgeruch
- Heiserkeit, Probleme beim Sprechen
- Schwitzen in der Nacht
- Kopfschmerzen
- verminderter Appetit
- manchmal auch Husten, Bauchschmerzen oder Übelkeit
Behandelt wird die Krankheit nur symptomatisch, also mit Schmerzmitteln, Fiebersenkern, Schonung und Bettruhe. Als Komplikationen können eine Herzmuskelentzündung, eine Nieren- oder Lungenentzündung auftreten.
Impfung in Arbeit
Eine Impfung könnte künftig vor einer Ansteckung mit EBV schützen. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg stehen kurz vor dem Durchbruch: Bei Mäusen habe der Prototyp angeschlagen. Nun gilt es, diesen so weiterzuentwickeln, dass er beim Menschen zur Anwendung kommen kann.
Mehr dazu: So wichtig ist die Masernimpfung
Ich habe EVB-Antikörper im Blut. Was heißt das?
- Die EBV-Antikörper werden mit einer Blutuntersuchung bestimmt, um den Immunitätsstatuts einer gesunden Person zu prüfen.
- Das Virus kann nach einer akuten Infektion im Körper "schlummern" und bei einer Schwächung der Abwehrkräfte zu einem Krankheitsausbruch führen.
- Durch die Untersuchung kann erkannt werden, ob es sich um eine frische Infektion mit dem Virus oder um eine "Altlast" handelt.
- Ein negativer Nachweis bedeutet allerdings nicht, dass man das Virus nicht in sich hat.
- Schätzungen zufolge tragen 98% aller Menschen EBV in sich.
- Wenn es Ihnen gut geht und im Blutbild auch sonst keine Auffälligkeiten vorliegen, gibt es keinen Grund zur Sorge. Ihr Arzt wird Sie aufklären, falls Behandlungsschritte nötig sind.
Mehr auf netdoktor.at: Diagnose des Pfeifferschen Drüsenfiebers