Uns ist schwindlig, wir schwitzen und frieren gleichzeitig und der Kopf fühlt sich an wie nach ein bis drei durchzechten Nächten. Dabei waren wir gestern doch bereits um fünf mit einem Kamillentee und einer Wärmeflasche im Bett!
Wer kennt das nicht? Fieber (Pyrexie) legt unsere Lebensgeister lahm. Genau deshalb ist der Griff zu fiebersenkenden oder -unterdrückenden Mitteln auch so verführerisch. Klug ist er allerdings nicht.
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Abwehrsystem arbeiten lassen
Wer bei Fieber zu schnell zu senkenden Medikamenten greift, unterläuft das körpereigene Abwehrsystem gleich mehrfach. "Zum einen dämpfen Fiebersenker wichtige Immunreaktionen, sodass Betroffene länger mit dem Infekt zu kämpfen haben", erklärt der Apotheker Bernhard Eiber, "zum anderen unterdrücken die Mittel die Krankheitssymptome. Der Patient fühlt sich fitter, als er eigentlich ist." Dem Körper werde eine Genesung vorgegaukelt.
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Fiebersenker können gefährlich werden
Fiebersenkende Arzneien können zudem die Warnsignale einer ernsten Erkrankung verschleiern – zum Beispiel anhaltendes Fieber oder ständige Schmerzen. Bei gutem Allgemeinzustand sieht Eiber keinen Grund, Fieber medikamentös zu senken – zumindest, solange es unter 40 Grad Celsius bleibt. Chronisch Kranke sollten schon ab 38,5 Grad Celsius fiebersenkende Maßnahmen ergreifen, um den Kreislauf zu schonen.
Das Wichtigste für eine schnelle Genesung bei Fieber:
- einen Gang zurückschalten und sich schonen (also ab ins Bett!)
- den Körper warm halten
- viel trinken
Eiber: "Wer sich bei einem Infekt nicht genug schont, riskiert Folgeschäden wie eine Herzmuskelentzündung."
Lesetipp:
Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" beschäftigt sich im Rahmen einer Serie gerade damit, wann Fieber ein Fall für den Arzt ist, wie es sich senken lässt und wie es exakt gemessen wird. Nachzulesen unter http://www.apotheken-umschau.de/erkaeltungszeit.
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