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"Game Changer"? Asthmaspray soll vor schwerem COVID-Verlauf schützen

Laut Virologen könnte dies die große Wende in der Pandemie sein: Ein Asthmaspray soll vor schweren Verläufen von COVID-19 schützen.

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hsyncoban / iStock

Gute Nachrichten scheinen in der Coronavirus-Pandemie rar gesät zu sein, doch diese scheint eine zu sein: Laut einer Studie der Universität Oxford beschleunigt ein Asthmaspray mit dem Wirkstoff Budesonid den Heilungsprozess nach einer COVID-19-Erkrankung. Es kommt sogar noch besser: Der Spray scheint auch vor schweren Corona-Verläufen zu schützen. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier!

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Dass ein Asthmaspray mit dem Wirkstoff Budesonid gegen COVID-19, die von SARS-CoV-2 ausgelöste Krankheit, helfen kann, ist nicht ganz neu. Bereits im Februar machte ein Wissenschafter-Team rund um Mona Bafadhel mit dieser Behauptung auf sich aufmerksam. Doch mit der Publikation ihrer Studie in der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet" scheint es bestätigt: Egal ob Asthmapatient oder nicht, wer das in diesen Sprays enthaltene Steroid inhaliert, zeigt ein um 90 Prozent reduziertes Risiko, mit COVID-19 im Krankenhaus zu landen.

Wirkung kann Verfall der Lungenfunktion verhindern

"Jetzt wurde eine sehr wichtige und lang erwartete Oxford Studie zum Asthmaspray Budesonid, der zur Gruppe der Glucocorticoiden zählt, bei Covid-Infektion veröffentlicht. Meines Erachtens ein 'Game Changer' weil die Studie gut gemacht wurde", freut sich der deutsche Politiker und Epidemiologe Karl Lauterbach. Die Resultate machen für ihn durchaus Sinn. "Weil die anti-entzündliche Wirkung des Medikaments in der Lunge den Verfall der Lungenfunktion verhindern kann", erklärt der 58-Jährige. "Zusätzlich scheint sogar die Wahrscheinlichkeit für LongCovid zu sinken."

Nebenwirkungen soll es laut Lauterbach so gut wie keine geben. "Ein Wirkungsgrad ähnlich wie bei den Coronavirus-Impfstoffen und größer als bei allen anderen bisher untersuchten Medikamenten bei Spitalspatienten", heißt es in der Studie selbst. Knapp 150 Patienten wurden dabei in zwei Gruppen unterteilt.

  • Die eine bekam in einem frühen Erkrankungszeitraum, innerhalb von sieben Tagen nach dem Auftreten leichter Symptome, zweimal täglich den Budesonid-Asthmaspray, die andere die Standardtherapie.
  • Das Resultat: Die erste Gruppe wies ein um 90 Prozent verringertes Risiko für einen stationären Krankenhausaufenthalt innerhalb von 28 Tagen auf.

Das Präparat wurde sieben Tage lang eingenommen, die Dosis musste nicht hoch sein, zwei Mal inhalieren am Tag reichte aus. "Ich kenne einige Ärzte, die bereits diese Strategie verfolgen", so Lauterbach. "Ich würde dies als Hausarzt auf Grundlage der vorliegenden Daten, ohne Kontraindikation, auch tun."

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So heißt der Inhalator mit dem Wirkstoff Budesonid

Finanziert wurde die Studie an der Universität Oxford vom Pharma-Unternehmen AstraZeneca, das zuletzt wegen seines Impfstoffes noch viel Kritik einstecken musste. Die britisch-schwedische Firma vertreibt auch einen auf Budesonid beruhenden Inhalator mit dem Handelsnamen Symbicort.

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