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Gefahr aus der Keksdose? Können Kekse unsere Gesundheit gefährden?

Weihnachtskekse haben einen schlechten Ruf. Zu fett, zu süß, zu erfolgreich. Und jetzt sollen sie auch noch gesundheitsschädlich sein. Wie hoch ist das Risiko wirklich?

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Gefahr aus der Keksdose?
kamisoka / iStock

Was zur Vorweihnachtszeit dazu gehört wie das Amen im Gebet? Ganz klar: Zimtsterne, Vanillekipferl, Linzeraugen – und Pressemeldungen, die vor eben diesen warnen!

  • Von Acrylamid ist da die Rede, von Cumarin oder horrendem Fettgehalt. Aber steckt im Keks wirklich ein Risiko für Leib und Leben?
  • "Der Trend zur bewussten Ernährung, dem verstärkten Verbraucherinteresse an der Herkunft und Wirkung von Lebensmitteln, ist überaus positiv", meint die Ernährungsexpertin Marie-Louise Conen.
  • Gerade da immer mehr Menschen übergewichtig oder von ernährungsbedingten Krankheiten betroffen sind.
  • "Aber wenn eine Lifestyle-Zeitschrift eine reife Banane, vermengt mit einem Esslöffel Haferflocken, als Weihnachtsgebäck vorschlägt, muss ich schon schmunzeln."

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Selbermachen zahlt sich aus

Als ersten Schritt zum gesunden Genuss empfiehlt Conen, die Weihnachtsbäckerei selbst in die Hand zu nehmen. So können Zutaten bewusst ausgesucht und nach dem eigenen Geschmack zusammengestellt werden. Helles Weizen- kann beispielsweise teilweise durch Vollkornmehl ersetzt und die Zuckermenge im Rezept verringert werden.

"So wie es seit jeher eine Glaubensfrage ist, ob die Plätzchen nun mit Butter oder mit Margarine zubereitet besser schmecken, verhält es sich auch mit den alternativen Zutaten", meint Conen. "Doch durch das Abwiegen und Vermengen wird einem ja auch ganz deutlich bewusst, wieviel Fett und Zucker in einem kleinen Gebäckstück enthalten sind. Bei gekaufter Ware ist das anders. Hier wird es schwieriger, einen Bezug zu den Lebensmitteln herzustellen."

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Keks-Karzinogene

Die Bedenken zu krebserregendem Acrylamid durch krosses Backen oder dem giftigem Cumarin in Zimt sollten auf jeden Fall ernstgenommen werden, besonders wenn Kleinkinder von dem süßen Backwerk naschen. Doch auch hier lassen sich die Risiken gut umschiffen, wiederum vor allem am eigenen Backblech. Ein geringerer Zuckergehalt sowie eine niedrige Gartemperatur und -dauer, frei nach dem Motto "vergolden, nicht verkohlen", schützen die Kekserln vor dem krebserregenden Schadstoff. Und wer statt Cassia-Zimt zur Sorte Ceylon greift, hat ein weiteres Risiko ausgeräumt: Der Cumarin-Gehalt ist bei dieser Sorte weitaus geringer.

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Natürliche Farbstoffe

Ein genauer Blick auf die Zutatenliste lohnt sich auch bei den Lebensmittelfarben. Vermengt mit Zuckerguss landen sie häufig als optisches Highlight auf den Plätzchen. Einige Farben enthalten synthetisch hergestellte Azo-Farbstoffe, von denen manche im Verdacht stehen, Hyperaktivität zu begünstigen. Verboten sind sie nicht, doch auf der Verpackung finden Verbraucher einen Warnhinweis: "Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen."
Dementsprechend ist angeraten, zu natürlichen Farbstoffen zu greifen.

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Grünes Licht

Insgesamt aber gibt die Ernährungsexpertin Entwarnung für den Griff in die Keksdose und empfiehlt, sich einfach an der landläufig bekannten Ernährungspyramide zu orientieren. Sie bildet eine ausgewogene Mischkost ab und zeigt, in welcher Zusammenstellung die verschiedenen Lebensmittelgruppen gegessen werden sollten. Süßigkeiten bilden hier die kleinste und oberste Stufe.

Wer also seine Kekse in Maßen genießt, kann dies auch mit gutem Gewissen tun.

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