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Ist der Gelsenstecker giftig? Ungesunde Insektizide in der Wohnung

Benutzt du im Sommer fast durchgehend einen Gelsenstecker? Warum das keine gute Idee ist, erfährst du hier.

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Gelse mit Gelsenstecker bekämpfen
fermate / iStock

Einfach anstecken und die Viecher geben Ruhe. So ein Gelsenstecker schafft in einer Nacht mit nervigem, hohem Gesumme schnelle Erleichterung. Aber was ist in den ominösen Plättchen eigentlich drin? Sind die Inhaltsstoffe für Menschen unbedenklich und was muss bei der Anwendung beachtet werden?

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Wie funktioniert der Gelsenstecker?

Viele greifen zu Gelsenstecker, weil sie zuverlässig, einfach in der Handhabung und zudem geruchlos sind:

  • In den Stecker werden Plättchen eingelegt, die ein Insektizid enthalten.
  • Durch den Strom wird das Plättchen erwärmt, das Gift wird freigesetzt.
  • Wirksam sind dabei sogenannte Pyrethroide, die zu den Nervengiften zählen.
  • Der Stoff greift das Nervensystem der Mücken an, was zu einer tödlichen Dauererregung der Nervenzellen führt.
  • Die neurotoxische Wirkung entfaltet sich nur in gasförmigem Zustand.

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Wirkt das Gift auch auf den Menschen?

Pyrethroide greifen bei einem Punkt im Nervensystem der Gelsen an, den wir Menschen und alle anderen Warmblütler nicht haben. Experten sind sich nicht einig, ob die Substanz trotzdem für den Menschen eine Gefahr darstellt. Für junge Organismen, also Babys und Kinder, könnte das Insektizid allerdings eine potentiell schädigende Wirkung haben. Darauf weisen zum Beispiel Tierversuche hin:

  • Neugeborene und Säuglinge zeigen empfindlichere Reaktionen auf Pyrethroide, weil ihr Organismus noch nicht dazu im Stande ist, Schadstoffe vollständig abzubauen.
  • Je nach Dauer der Belastung durch das gasförmige Gift kann es außerdem zu Atemwegsreizungen kommen.
  • Hohe Dosen können Schwindel, Kopfschmerzen und Übelkeit auslösen.
  • Bei dauerhafter Exposition könnten Pyrethroide sogar zu Herzrhythmusstörungen, Asthma oder neurologischen Symptomen führen.

Die Datenlage dazu ist aber nicht eindeutig. Man kann also nicht einfach davon ausgehen, dass die Benutzung von Gelsensteckern Krankheiten verursacht. Andererseits ist es auch nicht angebracht, gar keine Skepsis walten zu lassen.

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Gelsenstecker aus dem Schlafzimmer?

Wer sich und seine Kinder vor den möglichen Nebenwirkungen durch Insektizide schützen will, sollte die Stecker nicht, oder zumindest nicht im Schlafzimmer oder gar in Kopfnähe verwenden. Das empfiehlt beispielsweise Stiftung Warentest.

Vermeide außerdem eine durchgehende Anwendung, lüfte tagsüber die Räume gut durch und greife nur zu den Steckern, wenn die Gelsen dich im Sommer um deinen Schlaf bringen. Problematisch ist nämlich auch, dass sich die Giftstoffe in verschiedenen Materialien anreichern können und dort lange wirksam bleiben. Bringe lieber ein Insektenschutzgitter an, um die Biester in lauen Nächten auszusperren.

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