Schon unsere Eltern wussten es, als sie sagten: "Kind, iss dein Gemüse!" Brokkoli, Kohl, Salat & Co sorgen nicht nur für ein gutes Immunsystem, eine geregelte Verdauung und eine schöne Haut, sie verringern auch die Dicke der Gefäßwand der Halsschlagader im Alter. Zu diesem Ergebnis kamen australische Forscher in einer neuen Studie.
Wie oft kommt Gemüse auf den Teller?
Die Studie im Überblick:
- 954 Frauen, alle über 70 Jahre alt, nahmen an der Studie teil.
- Unter anderem wurde erhoben, wie viel die Probandinnen normalerweise von welchen Lebensmitteln essen.
- Beim Gemüse reichte die Einstufung von "Ich esse niemals Gemüse" bis hin zu "Ich esse dreimal oder öfters Gemüse täglich".
- Untersucht wurden diese Gemüsesorten: Kreuzblütler (Brokkoli, Kohl etc.), Lauch (Zwiebeln, Schalotten, Knoblauch etc.), grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte (Bohnen etc.)
- Zuletzt prüften Mediziner die Wanddicke der Halsschlagader (Carotis) aller Teilnehmerinnen.
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Die Kraft der Kreuzblütler
Bei der Erhebung zeigte sich, dass die Frauen mit hohem Gemüseverzehr eine um 0,05 Millimeter dünnere Carotiswand aufwiesen, als jene, die kaum Gesundes zu sich nahmen. Das klingt erstmal nicht nach viel, das täuscht aber gewaltig: Denn schon ein Rückgang von 0,1 Millimeter Gefäßwanddicke kann ein um 10 bis 18 Prozent niedrigeres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall bedeuten.
Am günstigsten wirkte sich die Familie der Kreuzblütler auf die Gesundheit der Gefäße aus, also:
- Brokkoli
- Kohl
- Karfiol
- Grünkohl (Kale)
- Kraut
- Rettich
- Kresse
- Chinakohl
Die positiven Effekte blieben auch dann bestehen, als Variablen wie Lebensstil, kardiovaskuläre Risikofaktoren, eingenommene Medikamente und die restlichen Ermährungsgewohnheiten in der Auswertung angepasst wurden.
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Kein kausaler Zusammenhang
Trotz aller Euphorie: Einen eindeutigen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang konnten die Forscher nicht feststellen, also ob tatsächlich nur der Gemüsekonsum für die dünnere Gefäßwand verantwortlich war. Trotzdem sprechen sie die Empfehlung aus, dass Ernährungsrichtlinien klar den Verzehr von Kreuzblütlern hervorheben sollten.
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