An jeder noch so unmöglichen Stelle sprießt es bei uns: aus der Nase, im Popo, in den Ohren. Manche Menschen sind davon stärker betroffen als andere. Bei den Frauen sind vor allem die Dunkelhaarigen betroffen.
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In der heutigen Gesellschaft sind wir ständig am Rasieren, Wachsen und Zupfen, um den natürlichen Haarwuchs zu kontrollieren. Doch warum haben wir eigentlich an allen möglichen Stellen Haare, nur nicht an den Hand- und Fußflächen?
Neue Erkenntnisse über Haarwuchs
Amerikanische Forscher haben jetzt herausgefunden, woran das liegen könnte. In einer neuen Studie kam heraus, dass die Bereiche der Haut, an denen keine Haare wachsen einen bestimmten Hemmstoff beinhalten. Dieser steckt auch in der Haut an den Handflächen und Fußsohlen.
Der Hemmstoff, ein natürlich vorkommendes Protein, verhindert das Haarwachstum. Er blockiert den Signalweg der sogenannten Wnt-Signale, die für die Entwicklung von Haarfollikeln verantwortlich sind.
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Haarlose Mäuse wurden plötzlich haarig
Die Forscher konnten diese Hypothese wie folgt beweisen:
- Sie blockierten das Hemm-Protein bei Mäusen, die zuvor keine Haare hatten.
- Bei diesen genetisch veränderten Mäusen fand danach wieder Haarwuchs statt.
- Das Protein war weiterhin in der Haut der Mäuse vorhanden, es wurde lediglich unterdrückt.
Haarlose stellen in der Evolution verändert
Die Forscher fanden heraus, dass sich gewisse Stellen haarlos entwickelt hatten, je nachdem, wo Haare evolutionär eher gebraucht wurden. An diesen Stellen wurde der Hemmstoff für den Haarwachstum stärker in der Haut entwickelt.
Die Ursache, warum wir an den Hand- und Fußflächen keine Haare haben, ist also evolutionär bedingt. An welchen Hautstellen Hemmstoffe für das Haarwachstum vorhanden sind, ist folglich genetisch angelegt.
Die Erkenntnisse der Forscher könnten in der Zukunft dazu beitragen, neue Durchbrüche gegen genetisch bedingten Haarausfall zu ermöglichen.
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