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Husten: Die Ursache liegt manchmal im Magen

In manchen Fällen steckt eine versprengte Magenschleimhaut hinter dauerndem Hustenreiz. Eine neue Behandlungsmethode lässt Patienten nun hoffen.

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Bei ständigem Husten denken wohl die wenigsten an ein Problem des Verdauungstrakts.
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Bei ständigem Husten denken wohl die wenigsten an ein Problem des Verdauungstrakts. Die Symptome, die unter anderem mit Trockenheit, Halskratzen oder einem Fremdkörpergefühl einhergehen, werden eher mit der Folge des Rauchen oder einer Erkältung in Verbindung gebracht. Wenn nicht die Atemwege unter Verdacht stehen, gehen Ärzte oft von Sodbrennen, dem sogenannten gastroösophagalen Reflux aus. Dabei handelt es sich in seltenen Fällen, um etwas ganz anderes.

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Schleimhaut auf Abwegen

Das Phänomen, das häufig unentdeckt bleibt, wird als "eingesprengte Magenschleimhaut in die Speiseröhre" oder auch als "ektope Schleimhaut" bezeichnet und betrifft 10 bis 15 Prozent aller Patienten, die eine Magenspiegelung durchführen lassen.

  • Die zum Teil in der Speiseröhre gewachsene Magenschleimhaut ist der Grund für die unangenehmen Beschwerden wie den chronischen Husten. Denn die Schleimhaut produziert, wie sie es ja im Magen tun soll, Säure und Schleim.
  • Diese Sekrete schädigen auf Dauer den Kehlkopf, vor allem bei stark ausgeprägter Form gab es bislang keine zufriedenstellende und sichere Methode der Behandlung.
  • Einem Team der MedUni Wien gelang nun erstmals die Therapie mittels Radiofrequenzablation bei Patienten mit schwerem Verlauf der Erkrankung.

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Moderne Technik Radiofrequenzablation

Die Radiofrequenzablation kommt eigentlich bei der Behandlung von Vorstufen und frühen Stadien des Speiseröhrenkrebses zum Einsatz. Der Vorteil: Die Methode ist minimal-invasiv, das heißt, dass die Behandlung ambulant erfolgen kann und den Patienten kaum beeinträchtigt.

Der Erstautor der Studie und Chirurg Dr. Ivan Kristo erklärt in einer Presseaussendung der MedUni: "Die neue Methode erlaubt uns die kontrollierte Abgabe von Energie, wodurch nebenwirkungsarm krankhaftes Gewebe verödet werden kann. Dies hat bei unseren bisher behandelten Patienten sowohl für den Untersucher sichtbar, als auch für den Betroffenen spürbar zu einer Verbesserung der Beschwerden geführt."

Um die genauen Effekte und Erfolge der Radiofrequenzablation sichtbar zu machen, wollen die Wissenschafter nun eine randomisiert kontrollierte Studie durchführen.

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