Krebs ist eine heimtückische Krankheit. Das hat viele Gründe. Einer davon ist, dass sich Tumorzellen vor unserem körpereigenen Immunsystem verstecken können und sich quasi unsichtbar machen. Die entarteten Zellen können sich so ungehindert vermehren – der Krebs entsteht.
Mehr dazu auf netdoktor.at: Das Immunsystem – Unsere körpereigene Polizei
Getarnte Angreifer
Unser Körper ist prinzipiell in der Lage, fremde oder beschädigte Zellen gezielt zu zerstören. Anhand von Oberflächenmolekülen erkennt der Körper, ob die eigenen Zellen gesund oder krank sind. Bei mehreren Arten von Blut- oder Lymphknotenkrebs sind bestimmte weiße Blutkörperchen – die B-Zellen – als Krebszellen entartet. Diese werden allerdings von den T-Zellen nicht angegriffen, da sie äußerlich normal aussehen. Forscher haben nun herausgefunden, wie sie den T-Zellen helfen können, beschädigte B-Zellen als Angriffsziel zu erkennen – nämlich mit Hilfe eines speziellen Sensors – dem Chimeric Antigen Receptor (CAR).
Soldaten mit Spezialausrüstung
Dazu werden aus dem Blut, Knochenmark oder Tumorgewebe eines Patienten T-Zellen – die "Fußsoldaten" unseres Immunsystems – gewonnen und im Labor gentechnisch so verändert, dass sie zusätzliche Oberflächenmerkmale erhalten, mit denen sie entartete B-Zellen erkennen können. Anschließend werden die "scharf" gemachten Zellen vermehrt und dem Patienten wieder verabreicht. Die neu designten T-Zellen können nun die von den B-Zellen verursachten Blut- oder Lymphknotenkrebszellen erkennen und bekämpfen.
Mehr dazu auf netdoktor.at: CAR-T-Zellen – Hoffnungsträger im Kampf gegen Krebs
Hoffnungsträger für Krebspatienten
In klinischen Studien konnte bereits die Wirksamkeit der Therapie vor allem bei Blut- und Lymphknotenkrebs gezeigt werden. Wie bei jeder Krebstherapie können allerdings auch Nebenwirkungen auftreten. So kann es bei der CAR-T-Zell-Therapie zu einer Immunschwäche oder einer Überreaktion der körpereigenen Abwehrkräfte kommen. Wenn die Forschung weiter voranschreitet, dann könnte in Zukunft diese Therapie auch bei vielen weiteren Krebsarten zum Einsatz kommen. Betroffene sollten in jedem Fall mit ihrem behandelnden Onkologen sprechen, ob sich diese Form der Krebstherapie für sie eignet.
Dazu mehr auf netdoktor.at: Anwendungsmöglichkeiten der CAR-T-Zell-Therapie
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