Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat kürzlich einen Bericht veröffentlicht, der insbesondere Eltern aufhorchen lässt: Dabei kam heraus, dass unsere Volksschulkinder viel zu dick sind:
- 30 Prozent der Buben in der 3. Klasse sind übergewichtig oder adipös.
- 21 Prozent (im Westen) bzw. 29 Prozent (im Osten) der Mädchen gelten ebenso als zu dick.
Die Daten wurden gemeinsam mit dem Österreichischen Ernährungsbericht 2017 im Gesundheitsministerium in Wien vorgestellt.
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Kinder in der Stadt dicker
Ob Kinder zu Übergewicht tendieren oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem hat es damit zu tun, ob sie im städtischen oder im ländlichen Bereich aufwachsen. Das Risiko für ein zu hohes Körpergewicht steigt laut dem Bericht außerdem mit folgenden Begebenheiten:
- kein Turnsaal in der Schule
- kein Gemüseangebot in der Schule
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Dickes Kind, dicker Erwachsener
Übergewichtige Kinder werden – sofern nichts gegen die ungesunde Entwicklung unternommen wird – mit hoher Wahrscheinlichkeit zu übergewichtigen Erwachsenen (41 Prozent der Österreicher sind zu dick!), die die Tendenz zum Dicksein, schlechte Ernährungsgewohnheiten etc. an ihre Kinder weitergeben. Ein Teufelskreis!
Fettleibige Kinder erkranken häufiger an Diabetes, Bluthochdruck oder Gelenksschmerzen. Sie werden überdies öfters Opfer von Mobbing, was wiederum psychische Probleme begünstigt. Um diesen Negativtrend aufzuhalten, muss schon bei den ganz Jungen etwas gegen die überschüssigen Kilos unternommen werden.
Finnland gilt in dieser Angelegenheit als Best-Practice-Beispiel: Dort konnte die Fettleibigkeit der Schüler von 17 auf zehn Prozent reduziert werden. Das gelang allein durch die Maßnahme, dass ein Teil der Schulstunden nicht sitzend, sondern stehend verbracht wird.
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Essgewohnheiten überdenken
Die österreichische Bevölkerung isst zu viel Fleisch und Süßes, das geht aus dem Ernährungsbericht 2017 hervor. Insgesamt stimmt die Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen zwar, um Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes und Krebs vorzubeugen, sollte jedoch mehr Gemüse und Obst auf dem Speiseplan stehen.
Einzig die Bedarfsdeckung von Vitamin D, das wir hauptsächlich durch Sonnenlicht über die Haut bilden, gilt vor allem in den Wintermonaten als schwierig. Viel Bewegung an der frischen Luft sowie die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittel nach Absprache mit dem Arzt beugen einem Mangelzustand vor.