Wir kennen es doch alle. Wir gehen beim Sport oder Putzen kurz in die Knie und hören ein lautes Knacken. Manche bemerken das Symptom nur manchmal, andere hören es täglich. Viele Betroffene ignorieren derartige Beschwerden und sogar Schmerzen, dabei könnte sich eine voranschreitende Krankheit dahinter verbergen.
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Wie funktioniert das Knie?
Das Kniegelenk verbindet den Ober- und Unterschenkel miteinander. Es ist das größte Gelenk im Körper und wird für die Bewegung benötigt. Es ist ein Dreh-Schaniergelenk, da die Gelenkskonstruktion dem Bein erlaubt, das Knie zu beugen, zu strecken und nach innen sowie außen zu drehen.
Das Knie wird durch vordere, hintere und seitliche Gelenkbänder zusammengehalten und trifft dabei auf weitere Knochen und Muskeln (z.B. den Meniskus). Im ausgestreckten Zustand kann man mit dem Knie fast nicht kreisen oder es drehen. Beugt man das Knie, erschlaffen die Innen- und Außenbänder – hier übernehmen dann die Kreuzbänder das "Halten" des Kniegelenks.
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Knacken = Krankheit?
Nicht jedes Knacken im Knie ist sofort mit einer Krankheit gleichzusetzen. Manchmal handelt es sich dabei bloß um einen kleinen Lufteinschluss im Gelenk, der auf diese Art und Weise entweicht. Das Geräusch kann sich auch aufgrund eines gestörten Bewegungsablaufs äußern: Da die Oberschenkelmuskulatur nicht kräftig genug ist, um die Kniescheibe zu stabilisieren, macht sich dies durch ein lautes Knacken bemerkbar.
Nimmst du zusätzliche Schmerzen, Schwellungen oder Bewegungseinschränkungen wahr, dann solltest du unbedingt einen Arzt konsultieren! Dieser kann durch bestimmte Tests feststellen, ob dein Knie-Innenleben beschädigt ist. Eine starke Oberschenkelmuskulatur kann dabei helfen, die Beschwerden vorzubeugen und den Druck von der Kniescheibe zu nehmen.
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Vorsicht bei knirschenden Knien
Vernimmst du jedoch ein sehr häufiges Knirschen, dann könnte eine Gonarathrose vorliegen, die einen Gelenksverschleiß im Knie bedingt. Im Kniegelenk trennen Knorpelschichten die Knochenenden voneinander, die dabei eine Gelenksschmiere produzieren. Gelenkflüssigkeit und Knorpel im Knie fungieren hier als "Stoßdämpfer". Sind diese jedoch beschädigt, kann das Aufreiben der Kniescheibe und ein Knorpelabbau folgen, wodurch Schmerzen entstehen.
Mit dem Knirsch-Test kannst du selbst herausfinden, ob dein Knie betroffen ist:
- Setze dich auf einen Stuhl und lege deine Hand auf dein Knie.
- Beuge und strecke das Kniegelenk langsam vor und zurück.
- Sind Knirschgeräusche deutlich zu hören und spürest du mit deiner Hand das Reiben der Kniescheibe, dann solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen!
Je früher der Verdacht einer Krankheit oder Abnützung erkannt wird, desto eher schlägt eine Behandlung ohne Operation an. Mit Schuheinlagen, Krankengymnastik und gezieltem Muskelaufbau kann die Gesundheit des Kniegelenks gefördert werden. Spreche mit Ihrem Orthopäden über passende Behandlungsansätze!
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