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Kommt jetzt das Fettwegpflaster?

In den USA haben Forscher ein Pflaster entwickelt, das zumindest bei Mäusen das Fett schmelzen ließ.

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Dicke schwarze Maus putzt sich mit ihren Vorderpfoten
Georgejason / iStock

Die Vorstellung hat schon was: Einfach ein Pflaster auf die Problemzone kleben und das Fett schmilzt wie von selbst. Das klingt doch zu schön um wahr zu sein! Wissenschafter haben solche Pflaster entwickelt und an Labormäusen getestet. Bei den Nagern funktionierte die Methode tatsächlich: Sie bekamen ihr Fett weg.

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Aus dicker Maus wird dünne Maus

Die Forscher veröffentlichten ihre Arbeit kürzlich im Fachjournal ACS Nano. Ihr innovatives Pflaster funktioniert mittels Nanotechnologie und wandelt gesundheitsschädliches weißes Fett in energieverbrauchendes braunes Fett um. Die Mäuse verloren an den beklebten Körperstellen bis zu 20 Prozent Schwabbel. Diesen Erfolg feiern die Forscher als potentielle nichtinvasive Fettabsaugung der Zukunft.

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Nicht nur für die Optik sinnvoll

Die Wissenschafter betonen, dass sie mit ihrem Pflaster nicht nur den Menschen eine komfortable Lösung bieten wollen, die sich an ihrem kleinen Bäuchlein stören. Vielmehr sind sie daran interessiert, Patienten mit Krankheiten wie Diabetes zu helfen. Im Idealfall bringt das Fettwegpflaster den gesamten Stoffwechsel in Schwung und wirkt somit allgemein gegen Fettleibigkeit.

Medikament geht direkt ins Fettgewebe

Schon jetzt sind Arzneimittel am Markt, die weißes in braunes Fett umwandeln. Diese werden als Tablette geschluckt oder via Injektion verabreicht, gehen jedoch mit etlichen Nebenwirkungen einher: Dokumentiert wurden zum Beispiel brüchige Knochen, Übelkeit oder sogar eine Gewichtszunahme. Die Mäuse-Studie deutet im Gegenzug darauf hin, dass die Inhaltsstoffe des Pflasters direkt ins angepeilte Fettgewebe übergehen, ohne dass die Tiere irgendwelche Anzeichen von Nebenwirkungen erleben.

Und so funktionierte das Fettwegpflaster an den Mäusen:

  • Der Wirkstoff wurde in Nanopartikel mit einem Durchmesser von rund 250 Nanometern eingehüllt.
  • Die Nanopartikel wurden auf fingerspitzengroße Pflaster aufgebracht und auf den nackten Mausbauch geklebt.
  • Über mikroskopisch kleine Nadeln gelangte das Medikament in die Haut und so ins Fett der Nager.
  • Die Versuchstiere trugen die Pflaster vier Wochen lang, alle drei Tage wurde das Pflaster gewechselt.
  • Nach Ende der Testphase hatten die Mäuse an der beklebten Stelle einen um 20 Prozent niedrigeren Fettanteil.

Bis ein solches Fettwegpflaster für den Menschen entwickelt und zugelassen wird, braucht es wohl noch eine Weile.

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