Es soll unsere Wäsche sauber machen – doch leider verschmutzt es damit massiv unsere Umwelt. 119 von 300 getesteten Waschmitteln enthalten zugesetztes Mikroplastik. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Umweltschutzorganisation Global2000 und dem Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich.
Mehr dazu: Erstmals Mikroplastik im Menschen nachgewiesen
Jede Menge Plastik im Waschmittel – und in der Natur
Zunächst untersuchten Global2000 und die AK OÖ 36 Waschmittelprodukte auf Mikroplastikverbindungen, sogenannte synthetische Polymere. Weiters analysierten sie die Angaben über Inhaltsstoffe von mehr als 300 Waschmitteln.
- Das Ergebnis ist schockierend: 119 Produkte enthalten synthetische Polymere, die in fester Form als Mikroplastik bekannt sind, aber auch in flüssiger, gelartiger oder gelöster Form zugesetzt werden. Diese sollen Verfärbungen und Grauschleier vermeiden.
- Das Problem: Das zugesetzte Mikroplastik gelangt beim Waschen im Abwasser. Laut Global2000 sind Kläranlagen nur in der Lage, 95% davon zu filtern.
- Die Folgen: Die winzigen Plastikteilchen landen in der Natur, denn der Klärschlamm wird teilweise zum Düngen verwendet und der nicht gefilterte Anteil gelangt in Flüsse, Seen und ins Meer, wo es von Pflanzen und Tieren aufgenommen wird und in die Nahrungskette gelangt.
Mehr dazu: Mikroplastik: Der Umwelt-Killer im Peeling
Vollständige Angabe nicht zwingend
Hartnäckigkeit macht sich bezahlt: Schon während der Recherchen gaben vier Konzerne an, in Zukunft auf zugesetztes Mikroplastik zu verzichten.
Bei der Kaufentscheidung stehen Konsumenten allerdings vor einer Schwierigkeit: Hersteller sind nicht verpflichtet, alle Inhaltsstoffe direkt am Produkt anzugeben – eine vollständige Angabe auf der Website reicht vollkommen aus. Ohne Smartphone sind Konsumenten demnach nicht immer in der Lage, sich über das Produkt zu informieren.
Welche Waschmittel synthetische Polymere enthalten und welche Produkte frei von Mikroplastik sind, kannst du hier nachlesen.
Mehr dazu: Mehr dazu: Plastik im Alltag reduzieren
Waschmaschine in der Kritik
Die Kritik am Waschmittel geht Hand in Hand mit der Forderung von Stella McCartney, Kleidung nicht zu häufig zu waschen. Erst kürzlich betonte die Designerin und Tier- und Umweltschützerin gegenüber dem "Guardian", dass das Waschen von Kleidung Plastikfasern ins Abwasser und in die Umwelt spülen würde. Besser: Schmutz trocknen und ausbürsten – das würde auch die Textilien schonen.
Mehr dazu: Muss ich neue Kleidung waschen?