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Nachtaktive sterben früher

Wir haben es befürchtet: Wirklich alles, was Spaß macht, ist ungesund. So auch lange aufbleiben. Forscher haben nun herausgefunden, dass Morgenmenschen im Schnitt länger leben.

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Nachteule stirbt früher
KarenHBlack / iStock

Wissenschafter aus den USA und Großbritannien veröffentlichten kürzlich eine Studie, die vor allem Liebhabern der Nacht ihr Faible gehörig verdirbt. Denn diese besagt, dass Frühaufsteher länger auf der Erde weilen und Langschläfer bzw. Nachtmenschen früher das Zeitliche segnet.

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Nachtaktive leben riskant

So lief die Untersuchung der Universität Surrey und der Northwestern-Universität in Chicago ab:

  • 430.000 Probanden zwischen 38 und 73 Jahren nahmen teil und wurden zu ihren Lebensgewohnheiten befragt.
  • Der Untersuchungszeitraum betrug 6,5 Jahre.
  • Das wichtigste Ergebnis: Nachteulen, die sehr häufig lange wach blieben, wiesen ein um 10 Prozent erhöhtes Sterberisiko auf als die Frühaufsteher der beforschten Gruppe.

Die Autoren bezeichnen die Resultate als ein Problem der öffentlichen Gesundheit, das nicht ignoriert werden könne. Jene, die dauerhaft – zum Beispiel aufgrund von Nachtarbeit – bis in die Puppen munter bleiben müssten, bräuchten die Option, ihre Arbeitszeiten nach hinten zu verlegen. Negativ dürfte es sich auch auswirken, wenn Abendmenschen sich zum Morgenmenschen zwingen wollen. Das könne gesundheitliche Konsequenzen haben.

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Bin ich ein Morgen- oder ein Abendmensch?

Die Befragungen im Detail:

  • 27 Prozent bezeichneten sich als definitiver Morgenmensch.
  • 9 Prozent sahen sich als komplette Abendmenschen.
  • 35 Prozent wählten die Option "eher ein Morgenmensch".
  • 28 Prozent kreuzten "eher ein Abendmensch" an.

Auch Tabakkonsum, Gewicht sowie sozioökonomischer Status wurden erhoben.

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  • Innerhalb des Untersuchungszeitraums starben 10.500 Probanden.
  • Von den Nachtaktiven um 10 Prozent mehr als von den Morgenmenschen.
  • Gesundheitliche Probleme wie Diabetes, Magen- oder Atembeschwerden wurden von den Nachteulen häufiger angegeben.
  • Sie litten auch verstärkt unter psychischen Beeinträchtigungen.
  • Durchschnittlich verbrachten sie weniger Stunden mit Schlaf.
  • Dafür konsumierten sie mehr Zigaretten, Kaffee, Alkohol sowie illegale Suchtmittel.

Die innere Uhr will nicht missachtet werden

Wer regelmäßig gegen die innere Uhr ankämpft, tut sich und seiner Gesundheit damit keinen Gefallen. Das dürfte nämlich der wahre Grund sein, warum die Nachtaktiven mit einem erhöhten Sterberisiko leben. Außerdem haben der damit einhergehende psychische Stress und unregelmäßige Essenszeiten damit zu tun. Schlafmangel, Wachsein des Nächtens bzw. Drogen- und Alkoholmissbrauch führen überdies eher zu einem verfrühten Tod.

Wer von Natur aus lieber nachts wach ist, sollte sich laut Forscher nicht zum Schlafen sowie zum frühen Aufstehen zwingen. Die innere Uhr sei genetisch vorbestimmt. Dass Langaufbleiber einfach nur nicht ins Bett gehen wollen, sei Blödsinn. Für Nachteulen bräuchte es flexibler gestaltete Arbeitszeiten. Wer bis zwei Uhr morgens herumgegeistert ist und um acht Uhr auf der Matte stehen muss, muss eventuell mit gesundheitlichen Nachteilen rechnen.

Dass Nachtarbeit auf Dauer schädlich ist, konnte schon durch viele andere Studien bestätigt werden. Unter anderem steigt dadurch das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes.

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  • Christian Faul sagt:

    Ich gratuliere Ihnen Frau Mag.Julia Wild zu dieser Ausgabe über
    Gesundheitstrends.
    Besonders für Senioren sind die Artikel gut zu lesen und zu verstehen !
    Kann man die Nachrichten einrichten lassen !

  • Eule sagt:

    Dem Ergebnis der Studie traue ich kein Stück. Wir Langschläfer leben doch genau deshalb ungesund, weil wir von einer intolleranten Zwangsgesellschaft dazu gezwungen werden, frühaufzustehen. WEIL wir gezwungen werden gegen unsere innere Uhr zu leben, leben wir ungesund. Nicht weil wir eine andere innere Uhr haben…

  • Johndoe2019 sagt:

    Guten Abend, ich halte diese Studien für schwachsinnig. Warum? Weil oft auch zu lesen ist, dass es Nachtmenschen gibt, die einfach nicht früh ins Bett gehen können, aber gleichzeitig spät aufstehen. Das wichtige ist, das jeder einen gesunden Schlaf bekommt, nämlich 6 bis 8 Stunden ungestört. Wann ist eigentlich egal und auch dazu gibt es Studien. Welcher soll man nun glauben? Jeder Wissenschaftler muss natürlich seine Daseinsberechtigung beweisen und deshalb gibt es so viel Unfug… Das Gleiche passiert auch bei den Diäten. Jeder hat dazu eine schlaue Meinung. Wenn ich mich immer um 5.30 morgens aus den Federn kloppen müsste, wäre das der absolute Horror. Geschweige daran zu denken um 22 Uhr im Bett sein zu müssen. Es wird dann ungesund, wenn sich Menschen zu etwas quälen müssen.