Nachhaltigkeit

Öko-Test: Nur 1 von 16 Parmesankäse mit "gut" bewertet

Erschreckende Ergebnisse beim Verbrauchermagazin Öko-Test: Parmesankäse ist oft mit Mineralöl belastet.

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Der Öko-Test zeigt, dass viele Parmesankäse mit Mineralöl verunreinigt sind.
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Essen Sie gerne Parmesan-Käse? Egal ob auf Pizza, Pasta & Co, der würzige Geschmack des italienischen Klassikers passt überall. Doch das Verbrauchermagazin Öko-Test deckte nun auf, dass der traditionelle Leckerbissen alles andere als nachhaltig oder genießbar ist. Mehr als ein Drittel der getesteten Produkte enthielt Mineralöl und stammt aus schlechter Tierhaltung.

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Gefährliches Mineralöl in allen Produkten nachgewiesen

Insgesamt wurden 16 Parmesankäse getestet, vier davon waren in Bio-Qualität. Im Fokus des Tests standen der Geschmack der Produkte, die Mineralölrückstände und die Tierhaltung. Das Fazit der Experten ist dementsprechend ernüchternd:

  • Jedes der 16 Parmesanprodukte wies Mineralöl auf – insgesamt konnte nur ein einziger Käse mit "gut" bewertet werden. Sechs Artikel wurden als "mangelhaft" und "ungenügend" eingestuft, in vier Markenwaren (darunter auch die eines bekannten Discounters) war der Mineralölgehalt sehr stark erhöht.
  • Die Mineralölbestandteile lagern sich in unseren Organen sowie im Körpergewebe ab und können krebserregend wirken. Wie diese Verbindungen in den Käse gelangen, ist unklar. Mögliche Verunreinigungen durch Schmieröle im Produktionsprozess könnten Schuld sein. Fehler bei der Versiegelung der Verpackung oder Verunreinigungen aus der Umwelt könnten ebenfalls verantwortlich gelangen.

Außerdem: Geschmacklich konnte der Parmesan auch nicht überzeugen, denn oft stellten die Lebensmitteltester ein "bitteres" oder "muffiges" Aroma fest.

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Kühe leiden für Parmesankäse

Die meisten Kühe, deren Milch für die Parmesanproduktion eingesetzt wird, haben kaum Freilauf. Zudem werden die Tiere oft ohne Betäubung enthornt. Besonders traurig: Nur ein einziger Milchhersteller lässt seine Kühe auf der Weide grasen.

  • Vor zwei Jahren setzte sich die italienische Tierschutzorganisation Compassion in World Farming (CIWF) für mehr Tierwohl in der Parmesanproduktion ein. Dafür zeigten sie Aufnahmen aus neun Milchkuhbetrieben: Die Kühe waren ausgehungert und mussten in ihren eigenen Exkrementen stehen.
  • Die Milch von ungefähr 500.000 Kühen wird für die Produktion von Käsesorten wie Parmesan und Grano Padano verwendet. Mit Hilfe einer Petition will die Tierschutzorganisation für die bessere Haltung der Kühe kämpfen. CIWF möchte mindestens 100 Tage im Jahr Weidegang für die Tiere sichern, zudem Anbindehaltung verbieten. Insgesamt haben bisher 130.000 Menschen die Petition unterschrieben.

Öko-Test schreibt, dass sechs Anbieter die Lieferkette ihrer Milch lückenlos wiedergeben konnten. Vier Hersteller konnten dies zumindest "überwiegend" oder "teilweise". Die restlichen sechs Käseproduzenten gaben gegenüber dem Verbrauchermagazin keine Auskunft oder keine konkreten Informationen zu den Milchbetrieben.

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Strenge Qualitätsanforderungen an Parmesan

  • Parmesan ist herkunftsgeschützt  – daher darf die Produktion sowie Verarbeitung der Parmigiano Reggiano nur auf bestimmte Provinzen beschränkt sein. Darunter Parma, Reggio Emilia, Modena, Bologna und Mantua.
  • 75 Prozent des Kuhfutters muss aus dieser Region stammen, zudem muss mindestens die Hälfte des Futters aus Heu bestehen. Vergorenes Futter wie Maissilage ist nicht erlaubt.
  • Es darf nur frische und zusatzstofffreie Milch für die Produktion eingesetzt werden. Für ein Kilogramm Parmesan, benötigt man 16 Liter Milch – für einen Laib sogar 550 Liter!
  • Die Reifezeit von Parmesan beträgt 12-24 Monate oder länger.
  • Diese Regelungen sind in der EU-Verordnung festgehalten. Das Konsortium Parmigiano Reggiano prüft jeden einzelnen Laib auf dessen Qualität.

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So bewahren Sie Parmesan richtig auf

Diese Tipps sollten Sie für den perfekten Parmesan-Genuss beachten:

  • Wird der Käse im Kühlschrank aufbewahrt, hält er meist monatelang. Dafür sollte der Käse in der Packung oder in einer gut verschließbaren Box verstaut werden, damit nichts austrocknet.
  • Die harte Parmesanrinde ist essbar! Wem das Schneiden und Raspeln zu mühsam wird, kann die Rinde auch in Suppen oder Saucen mitkochen.

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