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Erster Penis samt Hoden transplantiert

Nach einer schweren Verletzung im Intimbereich erhielt ein amerikanischer Soldat Penis, Hodensack und einen Teil der Bauchwand von einem Spender.

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Anatomie des Penis
yodiyim / iStock

Soldaten begeben sich bewusst in Lebens- und Verletzungsgefahr, Tod und schwere Wunden stehen an der Tagesordnung. So passiert bei einem US-Soldaten in Afghanistan. Eine Bombe hatte dem Mann massive Verletzungen im Genitalbereich zugefügt. Was zuerst hoffnungslos erscheint, ist es in diesem Fall nicht. Den Ärzten gelang nämlich Unglaubliches: Sie verpflanzten dem Veteran ein neues Geschlechtsteil eines toten Spenders. Dieser Eingriff gelang auf diese Weise weltweit zum ersten Mal.

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Neuer Intimbereich, neues Leben

Die Operation in einem Krankenhaus in Baltimore dauerte ganze 14 Stunden. Der Patient soll nach Abheilung der OP-Wunden wieder

  • Wasser lassen
  • und sexuell aktiv sein können.

Die Hoden des Spenders wurden dem Ex-Soldaten nicht eingesetzt, da man darin eine ethische Diskrepanz sah. Er erhielt nur den Hodensack. Zwar kann ein Penis auch ohne Transplantat aus dem Gewebe anderer Körperbereiche aufgebaut werden, eine Erektion ist damit aber nicht möglich. Dazu bedarf es zusätzlich einer implantierten Prothese. Bei Schwerverletzten ist es allerdings oft schwierig, genügend gesundes Gewebe für einen Penisaufbau zu finden. Die Infektionsgefahr ist bei diesem Verfahren außerdem größer.

Der Eingriff fand Ende März statt, mittlerweile befindet sich der Veteran wieder auf dem Weg der Besserung. Er fühle sich endlich wieder als normaler Mann und ist zuversichtlich, dass er bald wieder ein normales Leben führen könne.

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Penis aus dem Labor

Wissenschafter arbeiten übrigens an Transplantationsmethoden, für die es weder Spender noch Eigengewebe braucht. Im Labor gezüchtete Glieder sollen amputierte Penisse wieder ersetzen. Davon könnten nicht nur Verletzte, sondern auch Krebspatienten profitieren.

Schlag unter die Gürtellinie

Pro Jahr erleiden übrigens etwa 250 Männer Penisamputationen, die meisten in Südafrika und den USA. In Afrika dürfte das am häufigsten an missglückten Beschneidungsritualen liegen, bei denen unter schlimmen hygienischen Bedingungen gearbeitet wird. Manche Männer verlieren durch Infektionen in Folge die Vorhaut, andere den ganzen Penis.

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