U-47700, auch bekannt als "Pink", "Pinky" oder "U4" ist ein synthetisches Opioid, das in den 70er Jahren von der The Upjohn Company (daher das U) zur Behandlung starker Schmerzen entwickelt wurde, aber nie kommerziell zum Einsatz kam. Mittlerweile hat sich das Arzneimittel, das von Usern unter anderem über das nicht zu überwachende Darknet bezogen wird, zu einer gefährlichen Party-Droge entwickelt. In Österreich hatte die Einnahme nun erstmals einen Todesfall zur Folge. Aber was macht Pinky so gefährlich?
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Unscheinbare Substanz mit heftiger Wirkung
Das weiße bis hellrosa, kreideartige Pulver wird in loser Variante oder in Tablettenform verkauft. U4 ist billig, weshalb vor allem Jugendliche die Zielgruppe für den schnellen Trip sind. Das Problem: Geringe Dosen können schon tödlich enden. Während die Droge in den USA seit 2015 bereits mehrere Todesopfer gefordert hat, ging nun der erste Tote in Österreich auf das Konto von Pinky. Er spritzte sich das Pulver als Lösung in die Vene und starb noch, bevor er sich die Nadel aus dem Arm ziehen konnte. Seine Freunde, die sich das Pulver durch die Nase zogen, überlebten.
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7,5 bis 8 Mal stärker als Morphin
Diejenigen, die U-47700 konsumieren, ähneln der Gruppe derer, die Heroin, verschreibungspflichtige Schmerzmedikamente, Designer-Opioide und ähnliche Rauschgifte einnehmen. Auf den Straßen Amerikas kursieren auch hochgefährliche Mischungen von Pinky mit Heroin oder Fentanyl. Solche Cocktails wirken besonders fatal. Wie stark die Wirkung von U4 ist, lässt sich vom Einnehmenden niemals vorhersagen. Herkömmliche Drogentests erfassen Pinky nicht, nur ein Bluttest gibt Aufschluss über den Konsum.
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Die Chemie der Horror-Droge
U-47700 dürfte, sofern es nicht unmittelbar zum Tod führt, eine psychotrope, euphorisierende und dämpfende Wirkung haben. Der Stoff bindet an die sogenannten μ-Opioid-Rezeptoren im zentralen Nervensystem. Bei Überdosierung, vor allem durch die intravenöse Verabreichung, kann es zur Abflachung der Atmung, einer Atemlähmung, Blutdruckabfall und Kreislaufversagen kommen.
Experten warnen eindringlich vor Experimenten mit Pinky. Schon ein Erstkontakt kann tödlich enden. Das starke Opioid macht außerdem massiv abhängig, falls der User die Einnahme überhaupt überlebt…
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