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Report: Kaiserschnittkinder haben höheres Erkrankungsrisiko

Babys, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, sollen anfälliger für Krankheiten sein.

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Kaiserschnittkinder haben höheres Erkrankungsrisiko
mvaligursky / iStock

Ein Kaiserschnitt (lat. Sectio caesarea) kann Leben retten – das der Mutter und das des Babys. Medizinisch indiziert sind allerdings nicht alle, die Nachfrage von Wunsch-Kaiserschnitten steigt kontinuierlich. Nun lässt ein Report deutschen Techniker Krankenkasse (TK) aufhorchen: Kaiserschnittkinder sollen demnach anfälliger sein für chronische Bronchitis oder Aufmerksamkeitsstörungen.

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Kaiserschnittrate steigt an

So manche Ärzte, Hebammen, Krankenschwestern und Therapeuten sind alarmiert: In Österreich lag die Kaiserschnittrate im Jahr 2018 bei 29,4% (Quelle: Statistik Austria).

Zu den Gründen, weshalb sich viele Ärzte und Gebärende für den Einschnitt in die Bauchdecke und Gebärmutter entscheiden, zählen u.a.:

  • Verunsicherung, Angst vor natürlicher Geburt
  • Angst vor Wehen und Schmerzen
  • Angst vor möglichen Komplikationen
  • Mangelhafte Geburtsvorbereitung
  • Planbarkeit & Effizienz in Bezug auf Zeit und Organisation

Die WHO schätzt, dass (weltweit) nur 10 bis 15% medizinisch indiziert wären. Für die Gesundheit des Babys wäre es wichtig, den Kaiserschnitt nur dann durchzuführen, wenn es auch notwendig ist.

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Report schlägt Alarm

Der kürzlich veröffentlichte Kindergesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) macht auf die Risiken aufmerksam, die eine Kaiserschnittgeburt mit sich bringt. Dafür wurden die Abrechnungsdaten von 38.800 TK-Versicherten und im Jahr 2008 geborenen Kindern von der Geburt bis zum 8. Lebensjahr analysiert. So ist das Risiko für

  • chronische Bronchitis in den ersten acht Lebensjahren um fast 10% höher.
  • leichte und mittlere Entwicklungsstörungen um 9% erhöht.
  • die Aufmerksamkeitsdefizit- bzw. Hyperaktivitätsstörung (ADHS) um 16% höher.
  • Ernährungsprobleme um 11% gesteigert.
  • Magen-Darmerkrankungen um 7% erhöht.
  • Adipositas sogar um 36% höher.

Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK äußert sich kritisch: "Kaiserschnitte haben für die Gesundheit der Kinder weitreichendere Folgen als vielen bisher bewusst ist. Wir müssen daher im Interesse der Kinder medizinisch nicht notwendige Kaiserschnitte vermeiden. Denn in vielen deutschen Kreißsälen wird immer noch zu oft zum Messer gegriffen."

Mehr dazu: Die Folgen eines Kaiserschnitts

Sehen Sie hier eine 3D-Animation eines Kaiserschnitts und erfahren Sie mehr über die möglichen Gründe:

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