Man muss nicht berühmt sein, um seiner Botschaft Gehör zu verschaffen. Diese Erfahrung machte Tawny Dzierzek als sie 2015 ein ungeschöntes Selfie auf Facebook postete: Die Krankenschwester aus dem US-Bundesstaat Kentucky war in ihrer Jugend Stammgast im Solarium. Die exzessive Sonnenbanknutzung blieb jedoch nicht ohne Folgen. Mit 21 Jahren wurde bei Dzierzek Hautkrebs diagnostiziert. Mit 27 war sie bereits fünf mal an Basalzellenkrebs erkrankt und hatte ein bösartiges Plattenepithelkarzinom entwickelt.
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Das eindringliche Bild entstand im April 2015, kurz nach einer Krebs-Therapie. Innerhalb eines Monats wurde es bereits 50.000 Mal geteilt und von den unterschiedlichsten Medien aufgegriffen. Die präventive Wirkung von Schockbildern istgemeinhin umstritten, umso spannender sind die Ergebnisse einer Studie, die gerade zum "Phänomen Tawny" veröffentlicht wurde: Am Höhepunkt der Berichterstattung verzeichnete Google einen massiven Anstieg der Suchanfragen:
- Die Kombination der Suchbegriffe "Solarium" und "Hautkrebs" war um 489% höher als sonst
- Die Suche nach "Hautkrebs" und "Vorsorge" um 232%.
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Dass persönliche Geschichten Betroffener auf Social Media sehr effektiv sein können, mag für die meisten Nutzer nicht neu sein, nun befasst sich aber erstmals die University of North Carolina damit, wie man diese Erfahrung zur Gesundheitsaufklärung nützen könnte.
Die von Solarium-Liegen abgegebenen UV-Strahlen werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als krebserregend gelistet. Allein in den USA erkranken dadurch jährlich 400.000 Menschen an Hautkrebs.