Health News

Skruf als Nachfolger von Snus: Tabakfreie Nikotin-Alternative?

Passend zum österreichischen Rauchverbot kommt ein neues Nikotinprodukt auf den Markt. Die "Skruf Super White“-Nikotinbeutel werden wie Snus unter die Oberlippe geschoben und kommen ohne Tabak aus.

  • Drucken
Sind skruf-Nikotinsäckchen ungesünder als snus?
Sakkawokkie / iStock

In den letzten Jahren gewann der skandinavische Oraltabak "Snus" immer mehr an Popularität. Vor allem Sportler nutzen die kleinen Nikotinsäckchen häufig, die je nach Dosierung dreimal mehr Nikotin als eine normale Zigarette enthalten. Die Tabaksäckchen werden dafür unter die Oberlippe gesteckt – der Körper nimmt anschließend den Wirkstoff über das Zahnfleisch und die Mundschleimhaut auf. Das neue Produkt von "skruf" soll noch "besser" sein: Die Nikotinsäckchen sind nämlich tabakfrei.

Mehr dazu: Gefährlicher Kautabak: Finger weg

Vegan & glutenfreier Nikotingenuss?

Die Säckchen von skruf schmecken nach Minze, Rhabarber oder Johannisbeere. Nach 20 Minuten unter der Oberlippe wird das Säckchen entsorgt. Die Nikotinsäckchen bestehen aus:

  • Wasser
  • Salz
  • Nikotin
  • Aromen
  • Pflanzenfasern
  • den E-Nummern E422, E1520, E510, E500

Zudem schreibt das Unternehmen auf seiner Website, dass alle Produkte glutenfrei sowie vegan sind und mit unterschiedlichen "Nikotinstärken" angeboten werden. Eine Dose zu je 24 Stück weißer Beutel kostet circa fünf Euro. Das Produkt kann ab 18 Jahren erworben werden.

Mehr dazu: Menthol-Zigaretten besonders schädlich

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von ПУТЕШЕСТВИЯ • ГАСТРОГИД • СММ (@alamarov) am

"Gesunde" Alternative für Nikotinaufnahme?

Auf der Unternehmenswebsite wird betont, dass das Produkt nur einen Bruchteil der Giftstoffe in Tabakwaren enthält und somit eine gesündere Alternative zur Nikotinaufnahme darstellt. Demnach soll so auch ein geringeres Gesundheitsrisiko vorhanden sein, wie der Hersteller beschreibt.

  • Dadurch, dass das Produkt tabakfrei ist, wird es in Österreich nicht als Tabakprodukt klassifiziert. Deshalb kann skruf nicht nur in Trafiken, sondern auch in anderen Geschäften angeboten werden.
  • Hannes Hofer, der Geschäftsführer der Monopolverwaltung sieht diese Verkaufstaktik problematisch: "Trafiken sind der kontrollierte, verlässliche Vertriebskanal für sensible Genussmittel", sagt er gegenüber der Wiener Zeitung. Dass so ein Nikotin-Ersatzprodukt im Supermarktregal zu finden sei, wäre besonders in Bezug auf die Konsumentengesundheit sehr kritisch.

Obwohl die Säckchen tabakfrei sind, stellen sie durch ihren Nikotingehalt einen großen Suchtfaktor da. Das ist besonders für Jugendliche eine vermeintlich "gesündere", aber ebenso gefährliche Möglichkeit, um an Nikotin zu kommen. Ob Skruf-Produkte genauso schlecht für die Herzgesundheit sind wie Snus-Säckchen, bleibt weiterhin unklar.

Mehr dazu: Endlich Rauchfrei: Hilfe aus der Apotheke

letztes Update:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert