Der Pornokonsum stieg in den letzten Jahren besonders bei Jugendlichen drastisch an. Doch nun wird bekannt, dass sich die Schmuddelfilme nicht nur auf das Sexualleben, sondern auch auf die Arbeitsmoral auswirken. Forscher der Birgham Young University entdeckten, dass Mitarbeiter, die vermehrt Pornos konsumieren, eine unethische Arbeitsteinstellung an den Tag legen.
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Pornos & Arbeitsverweigerung
Die Wissenschafter analysierten ein Experiments, welches mit 200 Teilnehmern durchgeführt wurde. Für die Untersuchung sollten sich die Probanden an den zuletzt konsumierten Pornofilm erinnern und das Gesehene aufschreiben. Die Kontrollgruppe erinnerte sich an ihr letztes Workout und hielt das Erlebte in den Aufzeichnung fest. Im Anschluss wurden beide Gruppen gebeten, sich ein 10-minütiges Video anzusehen, dass nur einen blauen Hintergrund mit Untertiteln zeigte und mit einer monotonen Stimme vertont wurde. Die Forscher konnten beobachten, dass
- 21 Prozent der Pornokonsumenten das Video nicht angesehen hatten. Sie logen den Wissenschaftern vor, dass sie die vollen zehn Minuten gesehen hätten.
- Bei der Kontrollgruppe logen nur acht Prozent der Probanden, der Rest sah das ganze Videomaterial an.
- Die Ergebnisse weisen auf eine statistisch signifikante Zunahme der Arbeitsverweigerung bei Pornokonsumenten von 163 Prozent hin.
"Pornografie wird oft als ein Thema behandelt, das nur Personen und Beziehungen außerhalb eines geschäftlichen Kontextes betrifft", erklärt Studienko-Autorin Melissa Lewis-Western in einer Pressemitteilung. Die Ergebnisse zeigen jedoch deutlich, dass der Konsum von Pornografie sogar bis in das Berufsleben übergreifen kann.
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Sexuelle Belästigung als Problem
Der Grund für ein solches Verhalten liegt in der Entmenschlichung und Objektifizierung der Mitarbeiter. Das lässt sich auf die Schauspieler in den pornografischen Filmen zurückführen. Die Forscher glauben auch, dass Mitarbeiter, die während der Arbeitszeit Pornos konsumieren, noch wahrscheinlicher ein unethisches Verhalten an den Tag legen.
- Eine Umfrage im Jahr 2018 unter 2.000 Männern und Frauen ergab, dass fast 60 Prozent der Befragten zugaben, zumindest einmal (absichtlich oder aus Versehen) pornografische Inhalte in der Arbeit gesehen zu haben.
- Dies kann vor allem sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder feindselige Äußerungen gegenüber Mitarbeitern fördern.
Die Forscher warnen die Unternehmer davor, sich diesen Risiken bewusst zu werden: "Wenn Sie einen größeren Teil Ihrer Mitarbeiter haben, die Pornografie bei der Arbeit konsumieren, ist es wahrscheinlich, dass sie ihr Verhalten ändern und diese Änderungen sind wahrscheinlich negativ", sagte Lewis-Western. Vorbeugende Maßnahmen wie Internetfilter und Blockiervorrichtungen können den Konsum von Pornografie am Arbeitsplatz eindämmen.
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