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Studie: Vegan und vegetarisch in Österreich

Marketagent.com hat 522 fleischlos Lebende zu ihren Motiven, Meinungen und Gewohnheiten befragt.

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Teller mit Quinoa, Avocado und Gemüse
StephanieFrey / iStock

Die Welt der veganen und vegetarischen Lebensmittel ist größer, als man glauben mag. Veganer zum Beispiel essen nicht bloß Obst, Gemüse und Tofu: Bohnen, Linsen, Samen, Nüsse, Hummus, Wraps, Falafel, Pizza, Nudelgerichte, Lasagne, Currys, Kartoffelgulasch, Eis und Desserts. All das ist gänzlich ohne tierische Produkte machbar und schmackhaft. Tatsächlich können wir beim Fleisch nur aus 35 Sorten, bei Pflanzen aus über 7.000 wählen. Die digitale Markt- und Meinungsforschungsagentur Marketagent.com wollte dem pflanzenbasierten Lebensstil der Österreicher auf den Zahn fühlen und führte Online-Interviews mit vegan beziehungsweise vegetarisch Lebenden. Die Ergebnisse wurden am 24. August im vegetarischen Haubenlokal TIAN in Wien präsentiert.

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5,7 Prozent verzichten auf Fleisch oder alles Tierische

Die Befragten empfinden durch ihre Ernährungsweise eine Reihe von Vorteilen. 74,7 Prozent der Vegetarier und 84,8 Prozent der Veganer geben eine spürbar bessere Lebensweise, eine gesündere Ernährung (62,6% bzw. 78,8%) sowie eine Schonung von Ressourcen (58,2% bzw. 77,8%) an. Nahezu die Hälfte aller Teilnehmer (45,6%) spürt keinerlei Verlangen nach Fleisch oder anderen tierischen Produkten. Dies könnte auch an der steigenden Verfügbarkeit von Ersatzprodukten liegen, die vor allem für Männer attraktiv sind. Wenn die Veganer und Vegetarier ab und zu etwas vermissen, dann sind das Käse, Speck, Huhn, Schnitzel oder Wurst.

Vier von Zehn Befragten machen bei bestimmten Anlässen Ausnahmen und greifen zu Milchprodukten, Eiern oder Fleisch. 90 Prozent können sich dennoch nicht vorstellen, jemals wieder auf Mischkost umzustellen.

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Bewusstsein für das Leid der Tiere

Als häufigsten Grund für die Entscheidung für die vegane oder vegetarische Art zu Essen nennen die Studienteilnehmer Probleme mit der Massentierhaltung und generell die Tötung von Tieren für die Fleischerzeugung (47 Prozent). Die Tierquälerei und die unzumutbaren Zustände in der Tierhaltung missfällt 73,4 Prozent. Vor allem aus dieser Intention heraus, fällt es 91,7 Prozent leicht, als Veggie zu leben.

Christian Halper, Inhaber von TIAN, legt zu diesem Aspekt noch schockierende Zahlen auf den Tisch: "In acht Stunden werden so viele Tiere getötet wie in beiden Weltkriegen Menschen starben. Dazu landen ganze 80 Prozent aller Antibiotika im Fleisch." Zum Fischkonsum erläutert Halper weiter: "Nur ein Prozent des Kalorienbedarfs aller Menschen wird durch Fisch gedeckt. Trotzdem werden die Meere einfach leer gefischt."

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Mängeln wird vorgebeugt

Der einzige ernst zunehmende Mangelzustand, der durch eine vegane Ernährung auftreten kann, ist ein Zuwenig an Vitamin B12. Was viele nicht wissen: B12 stammt nicht ursprünglich aus dem Fleisch selbst, sondern wird von Mikroorganismen im Boden gebildet. Würden wir zum Beispiel Bio-Gemüse aus dem eigenen Garten etwas weniger gründlich vor dem Verzehr waschen, würden wir auf natürliche Weise und ganz ohne Fleisch Vitamin B12 aufnehmen. So macht es zum Beispiel der Gorilla, ein waschechter Veganer.

Sehr viele Veganer und einige Vegetarier greifen auf Nahrungsergänzungsmittel zurück, um einem Mangel vorzubeugen (34,3 Prozent). Am häufigsten nehmen sie Präparate mit Vitamin B12, gefolgt von Vitamin D und Eisen.

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