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Tag der seelischen Gesundheit: Erste Hilfe für die Psyche

Am 10. Oktober 2017 ist Internationaler Tag der seelischen Gesundheit. Wie Sie eine seelische Krise erkennen und welche Initiativen der ersten Hilfe es gibt.

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Grafisch dargestelltes Gehirn, das schmilzt
bestdesigns / iStock

Obwohl Erkrankungen der Psyche weit verbreitet sind, gelten sie häufig immer noch als ein Tabu. Betroffene verstecken ihr Problem oft, anstatt sich professionelle Hilfe zu suchen. Mit der neuen Broschüre "Erste Hilfe für die Seele" bietet pro mente Austria zum Internationalen Tag der seelischen Gesundheit 2017 Rat und Hilfe bei seelischen Krisen.

Zudem feiert die Depressions-App Moodpath in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihr einjähriges Bestehen:

Moodpath / WHO

Moodpath / WHO

Die CE zertifizierte Medizin-App soll das frühe Erkennen von Depressionen verbessern – per Algorithmus und Analyse anonymer Daten. Seit Bestehen der App wurden damit schon 25.000 elektronische Arztbriefe zur weiteren Versorgung erstellt. Erfahren Sie hier mehr zu Moodpath. Sie können die Applikation kostenlos im App-Store herunterladen.

Orientierung in schwierigen Lebenslagen

Anlässlich des bevorstehenden Internationalen Tages der seelischen Gesundheit (10. Oktober 2017) betonen verschiedene Experten, dass es wichtig sei, sich bei psychischen Leiden nicht anders zu verhalten als bei jeder anderen Krankheit auch. Während sich bei körperlichen Gebrechen nur selten jemand scheut, einen Arzt aufzusuchen, werden psychische Probleme oft lange unter den Teppich gekehrt.

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Psychische Krankheiten werden häufiger

Studien zufolge ist heute bereits jeder Dritte einmal pro Jahr zumindest von einer psychischen Störung betroffen. In den WHO-Berechnungen zur Krankheitslast "schaffte" es die Depression 2015 bereits auf Platz 1.

Einen dramatischen Zuwachs gibt es auch bei Suchterkrankungen, allen voran der Alkoholsucht. Zahlen des Instituts für Suchtprävention zufolge sind in Österreich mittlerweile fünf Prozent der 15- bis 99-Jährigen – das sind etwa 435.000 Menschen – alkoholabhängig.

Die Zunahme der psychischen Erkrankungen sei einerseits auf die steigende Lebenserwartung und die damit verbundene Zunahme an Demenzerkrankungen zurückzuführen, andererseits auf den härter werdenden Wettbewerb am Arbeitsmarkt und zunehmende Zukunftsängste, sagt ein Experte des Vereins pro mente in einer Pressemitteilung. Demgegenüber stehen Versorgungsstrukturen, die dem steigenden Bedarf schon seit Jahren nicht mehr gerecht werden können.

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 Anzeichen einer seelischen Krise

Der Broschüre von pro mente entsprechend gibt es folgende Warnsignale für das Bestehen eines psychischen Problems:

  • Angst, Trauer und Wut
  • Ausbrüche von Verzweiflung
  • Antriebslosigkeit und Desinteresse
  • sozialer Rückzug und Isolation
  • In-sich-gekehrt-sein: Menschen gehen nicht mehr auf andere Personen ein, wirken desinteressiert, ruhig und vielleicht verschroben
  • gereiztes, aggressives Verhalten und unerklärliche Verhaltensweisen
    Gedanken, die nicht nachempfunden werden können
  • Gefühle, die fremd oder verkehrt wirken

Die Erste-Hilfe-Regeln bei seelischen Krisen

 Und so reagieren Sie richtig, wenn jemand in Ihrem Umfeld betroffen ist:

  • hinsehen statt wegschauen
  • auf einen Menschen in einer Krise zugehen
  • sich Zeit nehmen
  • zuhören oder gemeinsam schweigen
  • Geduld haben
  • den Betroffenen in seiner Situation und Stimmung annehmen
  • sich in den anderen so gut wie möglich einfühlen
  • eigene Meinungen und Werthaltungen zurückstecken
  • sparsam sein mit gut gemeinten Ratschlägen
  • rechtzeitig und ohne Diskussion professionelle Hilfe holen

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