Atmen Sie einmal bewusst tief ein und aus. Haben Sie das Gefühl, dass Sie genug Luft bekommen? Vielen Menschen fällt es sehr schwer tief einzuatmen. Sie leiden unter Atemnot, Asthma, COPD oder einer anderen Erkrankung der Atemwege. Damit unsere Lunge gesund bleibt, können wir einiges durch einen gesunden Lebensstil beitragen. Nicht rauchen zum Beispiel! Was Sie noch tun können, erfahren Sie hier.
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Wir atmen 12.000 Liter täglich
Die Lunge ist oft ein vergessenes Organ, an welches nur gedacht wird, wenn es schmerzt oder nicht mehr richtig arbeitet. Der Mensch atmet pro Minuten circa 17 Mal ein und aus. Dabei werden um die 8 Liter "geatmet", über einen ganzen Tag verteilt, ergibt das 12.000 Liter. Der Sauerstoffgehalt in der Luft liegt bei 21 Prozent, es gelangt jedoch nur ein Teil der eingeatmeten Luft in den Körper.
Von circa 8 Litern eingeatmeter Luft nimmt der Körper um die 5 Prozent Sauerstoff auf. Bei jedem Atemzug gelangt die Luft über die Luftröhre weiter in das Bronchialsystem. Dieses ist auf der Innenseite mit Flimmerhärchen bedeckt, die mit einer Schleimschicht überzogen sind. Sie fängt Fremdkörper ab und schützt die Lungenbläschen (Alveolen) sowie den Blutkreislauf vor möglichen Erregern.
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COPD ist dritt häufigste Todesursache weltweit
- Wer viel raucht oder unter einer chronischen Entzündung leidet, hat oftmals mit beschädigten Atemwegen und Lungenbläschen sowie zerstörten Flimmerhärchen zu kämpfen. Der Körper ist nicht mehr in der Lage den Schleim abzutransportieren und das führt zu einer Verstopfung der Bronchien. Besonders bei Rauchern entwickelt sich über die Jahre häufig eine COPD (chronic obstructive pulmonary disease), die sich durch Husten, Atemnot und Auswurf äußert. Der sogenannte "Raucherhusten" ist weltweit die dritt häufigste Todesursache.
- Auch Asthma kann wortwörtlich atemlos machen. Hierbei handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Bronchialsystems. Luftschadstoffe oder Allergene können Reizhusten auslösen, Betroffene müssen Asthmasprays oder andere Medikamente zur Linderung einsetzen.
- Herzschwäche kann unter anderem auch das Auftreten von Atemnot fördern, da nicht genügend Blut in den Kreislauf gelangt und sich Flüssigkeit aus dem angesammelten Blut in der Lunge staut.
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6 Tipps für eine gesunde Lunge
Damit Ihre Lunge auch weiterhin fleißig ihre Dienste für den Organismus verrichten kann, muss Sie "gepflegt" werden. Diese 6 Tipps können dabei helfen, die Lungengesundheit zu wahren:
- Aufhören zu rauchen: Der wohl einfachste und gleichzeitig schwierigste Tipp ist mit dem Rauchen aufzuhören. Schon 2-3 Wochen nach der letzten Zigarette verbessert sich die Lungenfunktion. Das Atmen fällt leichter und auch die Leistung beim Sport steigt. 1-9 Monate nach dem letzten Glimmstängel fängt die Lungen an sich zu regenerieren. Das Risiko für Infektionen, Reizhusten oder Kurzatmigkeit sinkt. Vergessen Sie nicht: Es ist nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören!
- Bewegung für eine bessere Lungenfunktion: Wer sich viel im Freien bewegt und sportlich aktiv ist, kann seine Atemmuskulatur trainieren und stärken. Wer unter krankhafter Luftnot leidet, sollte es langsam angehen. Leichte Spaziergänge sind zu Beginn ausreichend, um den Atemfluss anzuregen.
- Lungenfunktion testen lassen: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Lunge nicht richtig arbeitet, sollten Sie Ihre Lungenfunktion testen lassen. Die schmerzlose Untersuchung kann frühzeitig Erkrankungen entlarven und ist besonders für Menschen mit erhöhtem Lungenkrebsrisiko wichtig! Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, er kann Sie entsprechend zuweisen.
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Übergewicht & Infekte frühzeitig behandeln
- Beim Heimwerken einen Atemschutz tragen: Häufig wird bei handwerklichen Tätigkeiten mit Staubentwicklung auf den Atemschutz verzichtet, dabei ist dieser sehr wichtig für unsere Lunge. Besonders bei Umbauten im Altbau könnten Giftstoffe freigesetzt und eingeatmet werden, die den Atemwegen schaden können. Tragen Sie also Ihre Schutzmaske, auch wenn sie nur für ein paar Minuten dient!
- Übergewicht als Ursache für Atemnot: Haben Sie starkes Übergewicht und leiden zudem noch unter regelmäßiger Atemnot? Adipositas kann die Atmung stören. Das angesammelte Fettgewebe im Brust- und Bauchbereich drückt auf die Atemorgane, die durch das Fett nicht genug Platz haben, um sich zu entfalten. Deshalb bekommen Betroffene nicht nur bei anstrengenden Tätigkeiten wenig Luft, sondern auch im Schlaf. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine passende Abnehmstrategie und achten Sie auf eine gesunde sowie ausgewogene Ernährung.
- Infekte frühzeitig behandeln: Eine verschleppte Grippe kann zu einer Schädigung des Herzmuskels oder des Lungengewebes führen. Im schlimmsten Fall kann sich sogar eine hartnäckige Lungenentzündung entwickeln. Suchen Sie bei starken Beschwerden und Infekten unbedingt einen Arzt auf!
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