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Verhütung: Immer weniger wissen Bescheid

Am Weltverhütungstag soll weltweit mit Mythen und Missverständnissen rund um die Themen Verhütung und Schwangerschaft aufgeräumt werden. Auch bei uns herrscht Aufholbedarf.

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Frau mit aufgeblasenenen Kondomen
Vizerskaya / iStock

Wir müssen reden. Ernsthaft. Denn es gibt ein paar Dinge, bei denen man es sich nicht leisten kann, blöd zu sein. Und Sex ist eines davon. Der heutige Weltverhütungstag ist ein guter Anlass, um mal den eigenen Wissenslücken auf den Grund zu gehen. Hand aufs Herz: Wie gut kennen Sie sich aus? (Hier geht's zum Verhütungsquiz auf netdoktor.at. Testen Sie Ihr Wissen!)

Der Verhütungsreport

Die Zahlen sprechen für sich: In Österreich gibt es rund 1,6 Millionen fruchtbare Frauen, von denen laut Österreichischem Verhütungsreport 2015 fast drei Viertel verhüten.

Wie verhüten die Österreicher?

So verhüten Frauen in Österreich
Pille 38%
Hormonspirale 8%
Dreimonatsspritze 5%
"Aufpassen" 3%
Fruchtbare Tage zählen 2%
Kupferspirale 2%
Verhütungspflaster 2%
Hormonstäbchen 2%
Verhütungsring 2%
kein vaginaler GV 2%
Sterilisation 1%
Selbstbeobachtung 1%

 

So verhüten Männer in Österreich
Kondom 46%
"Aufpassen" 5%
kein vaginaler Verkehr 5%
Vasektomie 5%

Wie sicher ist die Pille?

Die Sache hat jedoch einen Haken: 53% der Frauen geben an, die Pille schon einmal vergessen zu haben, während Ärzte bei einer Befragung diese Zahl viel niedriger, nämlich auf nur 27%, schätzten.

Die Wirksamkeit der Pille beträgt 99 % – aber nur, wenn sie korrekt eingenommen wird. In der Realität ist es für viele Frauen schwierig, die tägliche Einnahme einzuhalten. Sie vergessen eine oder mehrere Pillen im Monat und werden ungewollt schwanger.

Verhütungs-Mythen und Missverständnisse

Dazu zeigt sich im Praxisalltag vieler Gynäkologen, dass sich gerade bei jungen Frauen hartnäckige Missverständnisse und Mythen halten und sich die Österreicherinnen mehr Informationen über Verhütung durch gesicherte Quellen wünschen. Es wird etwa häufig angenommen, dass die Pille vor Geschlechtskrankheiten schützt, die Spirale als Verhütungsmittel erst nach der Geburt des ersten Kindes in Frage kommt oder dass sogenannte "natürliche" Verhütungsmethoden gleich wirksam wie hormonelle Methoden sind.

Ein Beispiel dafür ist das Berechnen der fruchtbaren Tage, das angesichts des stressigen Alltags und der zumeist noch unregelmäßigen Zyklen von unter 20-Jährigen extrem unsicher ist. Tatsächlich zeigen Studien, dass Frauen zwischen 20 und 29 Jahren nur mangelhaft über Nutzen und Funktion der unterschiedlichen Verhütungsmethoden informiert sind.

#bodylove

Eine Aufklärungskampagne, die von Bayer Austria und der Österreichischen Gesellschaft vom Goldenen Kreuze (ÖGGK) ins Leben gerufen wurde, will hier Abhilfe schaffen. Unter dem Hashtag #bodylove konnten Mädchen und junge Frauen in den vergangenen Monaten ihre Verhütungsfragen stellen. Die Antworten finden sich in diesem Video mit der Gynäkologin Dr. Eva Lehner-Rothe.

Verhütungs Q & A

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