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Vom Energydrink zu Kokain?

Laut einer neuen Studie soll der häufige Konsum von Energydrinks zwischen dem 21. und 24. Lebensjahr das Risiko für späteren Drogenmissbrauch erhöhen.

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Gelber Drink in Großaufnahme mit Eiswürfeln
PLAINVIEW / iStock

Forscher der University of Maryland School of Public Health untersuchten 1.099 Probanden, die sie als 18-jährige College-Studenten anheuerten. Zusammengefasst neigten jene, die häufiger ihren Durst mit Energydrinks stillten, in den kommenden Jahren eher dazu, Kokain zu nehmen. Außerdem betätigten sie sich öfter des Medikamentenmissbrauchs und tranken mehr Alkohol als die Teilnehmer, die selten oder nie zur Energie aus der Dose griffen.

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Verändertes Gehirn

Die Anfälligkeit für späteren Drogenmissbrauch steigt durch den individuellen Umgang mit Gruppenzwang, der Neigung zum Eingehen größerer Risiken sowie mit Veränderungen im Gehirn durch den Energydrink-Konsum. Das Problem sei insbesondere die fehlende Regulierung der Inhaltsstoffe solcher Getränke, vor allem was die Mengen von Koffein betrifft, so Amelia Arria, Direktorin des University Center on Young Adult Health and Development.

Zwar entscheiden volljährige Jugendliche und junge Erwachsene selbst über das, was sie ihrem Körper zumuten, Arria sieht dennoch die Eltern in der Verantwortung: "Eltern müssen sich über die potenziellen Risiken von Energydrinks bewusst sein. Nur dann können Sie Ihre Kinder darüber aufklären, die dann wiederum zu einer reflektierten Entscheidung fähig sind."

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Ungesundes Zuckerwasser

Aber was ist nun eigentlich drin in den Dosen mit dem vermeintlichen Energie-Kick? Eine 250-Milliliter-Dose einer bekannten Marke enthält um die 80 Milligramm Koffein sowie 27,5 Gramm Zucker. Das entspricht neun Stück Würfelzucker, eine unglaubliche Menge für das bisschen Flüssigkeit. Mehr als zwei Dosen pro Tag können auf lange Sicht dem Herz-Kreislaufsystem schaden. Vor allem Kinder sind gefährdet. Auf Dauer besteht sogar die Gefahr für Veränderungen am Herzen. Herzrhythmusstörungen oder gar Vorhofflimmern treten im schlimmsten Fall auf. Diese Problematik konnte durch mehrere Studien bewiesen werden und ist weit realer als die Vermutung, dass User deswegen eher zu Koks und anderen Drogen greifen.

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Dann doch lieber ein Kaffeetscherl…

Wie immer macht auch hier die Dosis das Gift: Wenn Sie sich ab und zu, zum Beispiel zweimal pro Woche einen Energydrink gönnen, werden Sie vermutlich davon weder einen Herzinfarkt bekommen, noch drogenabhängig werden. Die besseren Energiespender bleiben trotzdem genügend Schlaf, regelmäßige Bewegung, gepaart mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Wasser. Wer Koffein braucht, sollte am besten zum Espresso ohne Milch und Zucker greifen. Das soll sich sogar positiv auf die Gesundheit auswirken.

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