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Wandern, bis der Arzt kommt

Bei Schönwetter treibt es zu Urlaubs- und Sportzwecken viele in die Berge. Dort lauern jedoch viele Gefahren, vor allem für unerfahrene Bergkraxler. Die Uni Innsbruck erforschte nun die Ursachen für Stürze beim Wandern.

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Wanderin steht am Berg und beobachtet einen Wasserfall.
Maridav / Fotolia

Diese Studie konnte nur aus dem bergigen Tirol kommen: Wissenschafter der Universität Innsbruck erforschten, warum es beim Wandern zum Stolpern, Ausrutschen, Umknicken und letztendlich zu Stürzen kommt. Mehrere Millionen Wanderwütige machen sich jährlich in die österreichischen Bergwelten auf. Unglücklicherweise kehren manche aufgrund von tödlichen Unfällen nicht wieder oder verletzen sich schwer.

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Aus Spaß wird Ernst

Der Untersuchung zufolge verunglücken 46 Prozent aller Verunfallten am Berg durch einen Sturz. Weitere Ursachen sind Verirren, Erschöpfung oder eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Zu letzteren existieren sogar schon Studien, die auf das Ergebnis kamen, dass Bergwandern vor allem bei Männern einen plötzlichen Herztod auslösen kann. Zu den Gründen für Stürze gibt es hingegen kaum Nachforschungen. Bis jetzt!

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Auswertung von Stürzen

Das Forscherteam der Universität Innsbruck analysierte die Daten zu nicht tödlichen sowie tödlichen Unfällen, die von der Österreichischen Alpinpolizei innerhalb der letzten neun Jahre festgehalten wurden. 5.368 Unfälle mit 5.665 Opfern (hauptsächlich zwischen 40 und 70 Jahre alt) flossen in die Untersuchung mit ein. 53 Prozent der Gestürzten waren Frauen, 47 Prozent Männer.

Etwa 35 Personen fanden im gemessenen Zeitraum jährlich den Tod in den Bergen. Während diese Zahl relativ konstant blieb, stieg die der nicht tödlich verunfallten Wanderer kontinuierlich an. So taten sich 2006 noch 474 weh, 2014 schon mehr als 700. Die Sportler werden aber vermutlich nicht ungeschickter. Es strömen eher mehr Wandernde als früher in die Berge, zugleich werden mehr Notrufe abgesetzt.

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Gefährlicher Abstieg

Die meisten Stolperer, Ausrutscher, Strauchler und Umknickser geschehen auf gekennzeichneten Schotterwegen oder steinigem Untergrund. Nur sechs Prozent fallen aufgrund von verschneiten Pfaden auf die Nase. Womöglich auch, weil die meisten doch lieber bei freundlichen Temperaturen die Höhenluft aufsuchen. Insgesamt verunfallen mehr Wanderer beim Ab- als beim beschwerlichen Anstieg, sogar ganze 75 Prozent. Dies könnte mit der Ermüdung und der ungewohnten Belastung beim Bergabgehen korrelieren.

Um geeignete Präventivmaßnahmen zu entwickeln, wollen die Wissenschafter weitere Studien zur genauen Identifizierung der Risikofaktoren anstellen.

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