Health News

Weltnichtrauchertag: So schaffen Sie den Rauchstopp

Rauchfrei im Mai: Heute ist Weltnichtrauchertag und somit die perfekte Gelegenheit, auf die Wichtigkeit des Zigarettenverzichts hinzuweisen.

  • Drucken
Ausgedrückter Zigarettenstummel in Asche
Kwangmoo / Fotolia

Rauchen ist mehr als eine schlechte Angewohnheit – die WHO listet die Nikotinabhängigkeit in ihrer „Internationalen Klassifikation der Krankheiten“ als eigenständige Erkrankung auf. Der Suchtcharakter wird vielen aber erst dann bewusst, wenn sie versuchen, den Nikotinkonsum zu beenden. Jedes Jahr versucht ein Drittel aller Raucher, die Sucht in den Griff zu bekommen, aber nur fünf Prozent schaffen den Ausstieg aus eigenem Antrieb. Wird der geplante Ausstieg durch Beratung oder Medikamente unterstützt, führt etwa ein Drittel der Versuche zum Erfolg.

+++Mehr zum Thema: Rauchfrei im Mai: Ihre Geschichte zählt+++

Früher Beginn

Die Mehrzahl der Raucher kommt bereits im frühen Jugendalter mit Nikotin in Kontakt. Im Durchschnitt probieren Jugendliche mit nur 14 Jahren ihre erste Zigarette. Dabei steht aber nicht der vermeintliche Genuss im Vordergrund, sondern schlicht Neugierde oder der Wunsch nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Auch wenn die erste Zigarette in der Regel nur Schwindel und Übelkeit verursacht, legt sie die Rutsche in die spätere Nikotin-Abhängigkeit.

+++Mehr zum Thema: Obst statt Zigarette+++

Vermeidbares Risiko

Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und eine gute medizinische Versorgung gelten als Grundvoraussetzungen für das Erreichen eines hohen Lebensalters. Raucher nehmen jedoch in Kauf, im Durchschnitt um zehn Jahre kürzer zu leben. Mehr als die Hälfte der Raucher stirbt vorzeitig, viele davon auch schon im mittleren Alter. In Österreich sterben geschätzte 14.000 Personen jährlich an den Folgen des Tabakkonsums. Besonders auffällig ist die geschlechtsspezifische Entwicklung der Raucherquote: Während der Anteil der rauchenden Männer in den letzten dreißig Jahren von 39 auf 27 Prozent gesunken ist, stieg jener der Frauen von 10 auf 22 Prozent. Der Anteil der jugendlichen Raucher liegt bei beiden Geschlechtern bei rund 10 Prozent.

+++Mehr auf netdoktor.at zum Thema: Rauchen: Die häufigsten Ausreden+++

Passivraucher

Wer denkt, dass Passivraucher sich unnötig aufregen, der irrt. Passivrauch enthält dieselben Schadstoffe wie Tabakrauch und belastet Nichtraucher gleichermaßen wie Raucher. Insbesondere Schwangere und Kinder müssen vor dem gesundheitsschädigenden Rauch geschützt werden.

+++Mehr auf netdoktor.at zum Thema: Rauchen in der Schwangerschaft+++

Gefährliche Sucht

Mehr als zwei Drittel aller Raucher sind körperlich abhängig. Das Nikotin gelangt innerhalb von Sekunden ins Gehirn und sorgt dort für einen kurzzeitigen Kick im Belohnungssystem. Sobald der Nikotinspiegel wieder sinkt, verlangt das Gehirn Nachschub. Folglich muss immer mehr Nikotin konsumiert werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen: Der Teufelskreis beginnt von vorne. Während Nikotin im Gehirn wie eine Droge wirkt, haben auch etliche andere Inhaltsstoffe der Zigaretten gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit: Krebserregende Stoffe, Kohlenmonoxid, Kadmium und freie Radikale schädigen den Organismus nachhaltig. Zigarren oder Pfeifen sind keineswegs gesünder, ob E-Zigaretten der Gesundheit tatsächlich zuträglicher sind, ist derzeit noch Gegenstand vieler Forschungsprojekte.

+++Mehr zum Thema: Jede Zelle meines Körpers war unglücklich+++

Aufhören – aber wie?

Mit dem Rauchen aufzuhören, ist denkbar schwerer, als damit anzufangen. Die besten Vorsätze misslingen, wenn es nicht gelingt, die Gewohnheiten zu ändern. Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, sollte sich vorab bewusst machen, warum er zum Glimm­stängel greift. Bei den meisten Menschen erfüllt Rauchen eine bestimmte „Funktion“: Auszeit vom Alltag, Belohnung, Stressabbau, Ritual nach dem Essen oder zum Kaffee. Um erfolgreich aufzuhören, braucht es alternative Strategien, die das zugrundeliegende Bedürfnis in ähnlicher Weise befriedigen.

Das kann ein neues Hobby, eine Tasse Tee oder Entspannung bei Musik sein, auch wenn dies zu Beginn nur ein schwacher Ersatz ist. Starke Raucher können ihre Entzugserscheinungen auch mit speziellen Kaugummis, Inhalatoren, Lutschtabletten oder Pflastern überbrücken. Sie versorgen den Körper weiterhin – in immer geringer werdender Dosis – mit Nikotin, sind im Gegensatz zu Zigaretten jedoch zumindest frei von anderen Schadstoffen. Die Entzugserscheinungen lassen allmählich nach, bis sie nach rund drei Wochen ganz verschwinden. Einzig die psychische Abhängigkeit kann ein Leben lang bestehen bleiben, hier hilft nur eiserne Disziplin und Willensstärke.

+++Mehr auf netdoktor.at zum Thema: Rauchstopp: Jeder profitiert+++

Die gute Nachricht

Der Weg aus der Nikotinsucht lohnt sich in jedem Fall. Viele positive Wirkungen sind schon nach kurzer Zeit zu spüren: Die Geschmacksempfindung verbessert sich, Husten und Kurzatmigkeit verschwinden nach wenigen Wochen. Nach fünfzehn rauchfreien Jahren haben ehemalige Raucher wieder in etwa das Erkrankungs­risiko eines Nichtrauchers.

+++Mehr auf netdoktor.at zum Thema: Rauchstopp: So rasch erholt sich der Körper+++

PS: Sie möchten auf Gesundheitstrends Ihre Geschichte zum Thema Rauchstopp erzählen? Tun Sie es und schicken Sie Ihren Text an redaktion@netdoktor.at. Wir sind gespannt auf Ihre Story!

letztes Update:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert