Bienen sind enorm wichtig für unser Ökosystem. Sie sichern durch ihre Bestäubung Artenvielfalt und den Bestand von Nutzpflanzen. Ohne Bienen keine Nahrung. Daher ist es umso wichtiger, auf die kleinen Insekten zu achten. Wir alle können mithelfen, um gegen das Bienensterben vorzugehen und Bienen zu retten.
Eine aktuelle Studie macht deutlich, dass dringend Handlungsbedarf besteht: Über 40% der Insekten sind vom Aussterben bedroht. Warum Insekten – und Bienen im Speziellen – sterben, liegt an unterschiedlichen Faktoren:
- Krankheitserreger und Parasiten wie die Varroamilbe beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit der Bienen, sind hoch ansteckend und verbreiten sich rasch unter den Bienenvölkern.
- Pestizide kommen in der Landwirtschaft zum Einsatz, um Pflanzen vor Krankheiten und Ungeziefern zu schützen, schädigen aber Insekten und Bienen massiv. Auch auf die Gesundheit des Menschen wirken sich diese nicht positiv aus. Die Rückstände auf Lebensmitteln sind krebserregend und fortpflanzungsschädigend, weiters schwächen sie das Immunsystem und sind Auslöser für chronische Krankheiten wie Diabetes oder Asthma.
- Monokulturen fördern das Bienensterben, denn Bienen brauchen vielfältige Nahrungs- und Blütenangebote. Werden die Äcker abgeerntet, hungern die Bienen.
- Auch der Klimawandel trägt zum Schwinden der Bienenvölker bei. Luftverschmutzung, lange Wärmeperioden und verschobene Blütezeiten bringen die Bienen aus dem Gleichgewicht.
Klingt dramatisch? Dann sollten wir etwas dagegen tun!
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Lasst die Blumen blühen!
Bienen brauchen Blüten, am besten viele verschiedene. Ordentliche Gärten ohne Blumen bringen der Biene nichts.
- Säen Sie heimische Wiesenblumen. Diese sehen auch schön aus. Es reicht auch schon, wenn Sie eine kleine Fläche in Ihrem Garten einfach nicht mähen.
- Wer keinen Garten hat, kann Bienen mit Balkonblumen eine Freude machen.
- Sie sind genügsam: Auch duftende Küchenkräuter wie Basilikum oder Salbei sind bei Bienen sehr beliebt.
- Tipp: Blumensamen, hübsch verpackt in einem kleinen Marmeladenglas, sind zum Beispiel auch ein nettes Geschenk, das gleichzeitig auf das Problem des Bienensterbens aufmerksam macht.
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Bienenhotels aufstellen
Bienen- oder Insektenhotels dienen als Nisthilfen für Wildbienen und können einen wichtigen Beitrag zur Artenerhaltung leisten. Es gibt bereits zahlreiche Modelle zu kaufen, allerdings sollten Sie dabei auf Qualität achten.
- Oft werden Hotels mit Holzwolle oder Tannenzapfen als Nisthilfe angeboten, diese sind für Wildbienen aber unnötig.
- Auch auf durchsichtige Glasröhren, die zum Beobachten der Tiere dienen sollen, sind ungeeignet, da sich Kondenswasser bildet und Pilze entstehen können. Zudem erhitzen sich diese stark.
- Wildbienen bevorzugen gut getrocknetes Holz (kein Nadelholz) mit glatten Bohrungen (ansonsten besteht Verletzungsgefahr); Risse im Holz mögen die Bienen nicht.
- Platzieren Sie das Bienenhotel in Richtung Süden an einem sonnigen Ort.
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Bienen nicht verdursten lassen
Gerade im Sommer haben auch Bienen großen Durst. Eine Wasserstelle in der Nähe versorgt erschöpfte Bienen, Hummeln und andere Insekten mit Flüssigkeit.
- Stellen Sie eine kleine, flache Schale mit etwas Wasser auf.
- Legen Sie ein paar Kieselsteine hinein, damit die Tiere nicht ertrinken.
- Alternativ funktioniert auch ein umgedrehter Legostein.
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Hobbyimker werden
Das Imkern erfreut sich immer größerer Beliebtheit, immer mehr Menschen wollen aktiv gegen das Bienensterben vorgehen. Das Gute: Jeder kann Imker werden und das Hobby lässt sich gut nebenbei vereinbaren. Mehr über die Imkerei können Sie hier nachlesen. Wer nicht gleich selbst zum Imker werden möchte, kann bei einem Imker schnuppern oder diesen bei der Arbeit unterstützen.
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Regionalen Bio-Honig kaufen
Honig aus Südafrika? Lange Transportwege und Monokulturen müssen nicht sein! Unterstützen Sie stattdessen Imkereien aus der Region, denen das Wohl der Tiere am Herzen liegt. Auch abgesehen vom Honig lohnt es sich, der Umwelt, Gesundheit und den Bienen zuliebe auf regionale und saisonale Bio-Lebensmittel zu setzen.
Übrigens: Waschen Sie Honiggläser immer gut aus, am besten im Geschirrspüler, um die Verbreitung von Bienenkrankheiten zu verhindern.
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Auf Pestizide verzichten
Das eine ist, beim Einkauf Bio-Lebensmittel zu bevorzugen, das andere ist, selbst keine Pestizide oder Herbizide einzusetzen. Verzichten Sie auf chemischen Dünger, Insektensprays und verwenden Sie stattdessen organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne.
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Wäre ich eine Biene und müßte mit meinem Volk HEUTE leben, wäre ich „arm“ dran!
Bin mit dem öffentlichen Bus übers Land gefahren. Schön anzusehen wie sauber und aufgeräumt die Wiesen sind. ZU sauber und ZU viel gemäht! Dies, da jedes Bienenvolk oder alle sonstigen Insekten nach solchem Radikalschnitt nichts mehr finden. Die ganzen 30 km fast nur kleinere Waldstücke, leere Wiesen und nur ganz vereinzelt gelegentliche oder vergessene Randstreifen mit etwas Lebensfläche. Diese Insekten fehlen dann auch den Vögeln!
Vorschlag: 1. würden die Bauern um jedes Feld einen 3m breiten Randstreifen lassen, welcher erst im Spätherbst geschnitten werden darf, würde dies SOFORT helfen (Bund sollte, wird und muß dies unterstützen). 2. Würden viele Wohnblockbesitzer ihren Mietern erlauben, ums Haus einige Blühbehälter aufzustellen oder Minigärten anzulegen, würde dies auch SOFORT helfen… sowie Regentonnen.
Dafür gibt es doch wirklich tolle Ideen, welche kostenlos im Nachbau sind: Siehe „You Tube“, Suchbegriff:: Bauanleitung bepflanzbare Elemente Pflanztreppe Pflanzleiter Pflanzregal Pflanzbehälter XX