Beim biologischen Weinbau wird aus Rücksicht auf die Natur auf Herbizide oder andere chemische Spritzmittel verzichtet. Der Anbau des biodynamischen Weins geht noch einen Schritt weiter. Was es genau mit biologisch-dynamischem Wein auf sich hat, erfahren Sie hier.
Mehr dazu: Darum ist Wein nicht vegan
Biodynamischer Wein: Was ist das?
Der biologische Weinbau unterscheidet sich vom konventionellen Anbau durch den Verzicht auf Kunstdünger oder synthetische Spritzmittel. Stattdessen setzt der Winzer auf eigens zugelassene Pflanzenpflegemittel, um Monokulturen vorzubeugen, die Biodiversität zu erhöhen und das natürliche Ökosystem zu erhalten.
Biodynamischer Wein verfolgt dieselben Ziele – und noch mehr. So wie auch beim biologischen Anbau soll der Wasserverbrauch niedrig gehalten werden, zusätzlich steht der Weinberg als lebendiger Boden im Mittelpunkt. Das Prinzip geht auf den österreichischen Anthroposophen Rudolf Steiner zurück:
- Biologisch-dynamischer Wein und ein intaktes Ökosystems sind das Ergebnis, wenn der gesamte Lebensraum mit all seinen Selbstheilungskräften sowie die Stärkung des Bodens im Blick behalten wird.
- Gesunde Rebstöcke können sich selbst gegen Parasiten wehren.
- Ein belebter Boden sorgt für Vielfalt und Langlebigkeit.
Der Boden spielt dabei im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle, ist er doch die Basis und sozusagen der Ursprung der Rebe. Winzer, die das biodynamische Konzept verinnerlicht haben, unterstützen durch diverse Maßnahmen die natürlichen Kräfte der Natur.
Mehr dazu: Greenwashing: So erkennen Sie falsche Naturkosmetik
Kreislauf der Natur
Auch wenn Rebstöcke gestärkt und in den meisten Fällen resistent sind, benötigen sie hin und wieder Unterstützung. Diese erhalten Pflanzen dann nur in Form natürlicher Präparate wie zum Beispiel:
- Kuhmist
- Kamille
- Stroh
- Löwenzahn
- Brennnessel
- Eichenrinde
- Schafgarbe
Diese Substanzen werden entweder als Spray, Tee, Paste eingesetzt oder Kompost beigemengt. Kuhdung wird in ein Kuhhorn gefüllt, vergraben und im nächsten Frühjahr wieder ausgegraben. Der dann mittlerweile humusähnliche Kompost wird schlussendlich gespritzt.
Manche Winzer gehen sogar noch weiter und setzen die Präparate nur zu bestimmten Tages- oder Jahreszeiten und unter Rücksichtnahme auf kosmische Kreisläufe ein.
Ein Aufwand, der sich lohnt? Viele Winzer und Genießer sind davon überzeugt, die Mühe spiegelt sich in der Qualität der Rebe und schließlich im Wein wieder. Auch handeln sie im Sinne der Natur.