Nachhaltigkeit

Mikroplastik: Was du über schädliche Peelings und Co wissen musst

Ein Einkauf ohne Mikroplastik in der Drogerie ist gar nicht so einfach. Wir haben Tipps, wie du zu den richtigen Produkten greifst.

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Mikroplastik ist bis heute ein Problem in der Beautyindustrie.
kazmulka / iStock

Hast du schon einmal versucht, ein Peeling ohne Mikroplastik zu kaufen? Falls ja, weißt du, dass das gar kein so einfaches Unterfangen ist. Polyethylen und andere Kunststoffe sind in zahlreichen Kosmetika enthalten. Diese werden als Schleifmittel, Bindemittel, Füllmittel und Filmbildner eingesetzt.

  • Das Plastik ist leider nicht immer sichtbar: Während man in vielen Peelings die kleinen Kügelchen gut sehen kann, sind in vielen Pflegeprodukten die Plastikteilchen so winzig, dass sie mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.
  • In manchen Fällen sind die Partikel sogar mit Lupe unmöglich zu sehen, da auch flüssiges Plastik beigemengt sein kann. Besonders schädlich sollen Kunststoffe sein, die in Wasser löslich sind oder aufquellen.

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Auswirkungen auf den Körper

Die gute Nachricht: Mikroplastik ist heute kaum mehr in Zahnpasta enthalten. In weitreichenden Tests konnte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland keine Kunststoffpartikel mehr ausfindig machen.

Und das ist gut so: Nicht nur der Zahnschmelz wurde auf lange Sicht geschädigt. Selbst bei gründlichem Ausspülen blieben kleine Plastikteilchen im Mund zurück, die dann verschluckt wurden. Darüber, dass Plastik nichts im Verdauungstrakt zu suchen hat, waren sich Hersteller zum Glück einig. Stattdessen setzen Produzenten nun auf unbedenkliche Mineralpartikel.

  • Die schlechte Nachricht: Bei Kosmetika, die auf Haut und Lippen angewendet werden, sieht das noch ganz anders aus. Abgesehen davon, dass Plastikpartikel die Haut reizen können, ist nur spärlich erforscht, wie sich der ständige Hautkontakt mit dem Plastik auf den Körper auswirkt. Über Lippenstifte und Lippenpflegeprodukte gelangen die Teilchen zudem wieder in den Mund, und damit in unseren Körper.

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Umweltkatastrophe mit Ansage

Das größte Problem am Mikroplastik aber, so sind sich Forscher einig, ist seine verheerende Wirkung auf die Umwelt. Kunststoffe werden auf Erdölbasis hergestellt, eine knappe Ressource, die die Umwelt belastet. Das Mikroplastik ist zudem so klein, dass es nicht vollständig aus dem Abwasser gefiltert werden kann und so in Böden und Gewässer gelangt.

  • Mikroplastik findet man heute schon in rauen Mengen im Meer und seinen Bewohnern: von Plankton und Muschel bis hin zu Möwe und Fisch, den wir verzehren.
  • Plastik wirkt außerdem stark anziehend auf Schadstoffe. Mikropartikel, die im Meer schwimmen, enthalten etwa die hundertfache Menge an umweltschädigenden Substanzen, wie das Wasser selbst.

Mehr dazu: Plastik im Alltag reduzieren

Welche Produkte kann ich kaufen?

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hat eine Liste mit Pflegeartikeln von allen gängigen Marken herausgegeben, die verschiedenste Arten von Mikroplastik enthalten. (Die Liste findest du hier als PDF zum Download)

Smartphone-Apps wie etwa

  • ToxFox,
  • CodeChecker oder
  • (ganz speziell) Beat the Micro Bead

helfen dabei, ein Produkt kurz vor dem Kauf noch schnell auf seine Bestandteile zu überprüfen.

Mehr dazu: Erstmals Mikroplastik im Menschen nachgewiesen

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