Mundschutzmasken begleiten uns in der Corona-Krise im Supermarkt und auch in den Öffis. Sie sollen uns und unsere Mitmenschen vor dem Coronavirus schützen. Dass die Masken nach einer gewissen Tragedauer meist unangenehm werden, haben die meisten von uns schon herausgefunden. Wie meinbezirk.at berichtete, mussten manche Frauen sogar mit einer Mundschutzmaske ihre Kinder gebären. Das sehen einige Experten als doppelte Belastung für die werdenden Mütter.
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Keine Vorgaben laut Gesundheitsministerium
Wer ein Kind gebärt, befindet sich in einer Extremsituation, die oft mit Schweiß und Tränen verbunden ist. Tragen die Patientinnen auch noch eine Mundschutzmaske, könnten sie schnell das Gefühl bekommen unter Atemnot zu leiden. Ein Fall aus Bayern zeigt, dass eine Frau während der Geburt ein Trauma erlitt, weil sie mit der Mundschutzmaske Erstickungsängste bekam.
- "Ein Mund-Nasen-Schutz während der Geburt ist aus medizinischer Sicht nicht zu empfehlen", schreibt das Gesundheitsministerium in einer Presseaussendung. Dabei gebe es seitens des Gesundheitsministeriums keine Empfehlung einen Mund-Nasen-Schutz während der Geburt zu tragen.
- Die Lockerungs-Verordnung BGBl. II Nr. 197/2020 besagt: "Beim Betreten von Pflegeheimen, Krankenanstalten und Kuranstalten sowie beim Betreten von Orten, an denen Gesundheits- und Pflegedienstleistungen erbracht werden, hat der Betreiber bzw. Dienstleistungserbringer durch geeignete Schutzmaßnahmen das Infektionsrisiko zu minimieren."
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Babys bis zu 14 Tage von Mutter getrennt
Zusammengefasst bedeutet das, dass Spitäler die geeigneten Schutzmaßnahmen eigenständig bestimmen können. So beispielsweise auch, ob der Mund-Nasen-Schutz bei der Geburt getragen werden muss oder nicht. Laut dem Ministerium wäre es aus medizinischer Sicht "nicht sinnvoll", in diesem Bereich detaillierte Vorschriften aufzuerlegen, da in den Krankenhäusern meist "unterschiedliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind". Auch in den jeweiligen Bundesländern werden Babys von Corona-positiven Müttern unterschiedlich behandelt. In Wien wird sogar empfohlen die Mütter bis zu zwei Wochen lang von ihren Kindern zu trennen.
Die Spezialistin für Geburtstrauma Judith Raunig kritisiert gegenüber meinbezirk.at diese Vorgehensweise. Sie sieht das Bonding als "ganz entscheidende Phase" für den weiteren Lebensweg. Laut der Expertin würden jedoch nicht alle Spitäler dieser "Empfehlung" folgen: "Am Kepler Universitätsklinikum Linz etwa wird trotz Corona das Zusammenbleiben von Mutter und Kind empfohlen, da dürfen Mütter ihre Babys stillen, da darf Bonding stattfinden, auch wenn die Mutter positiv ist."
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