Am Sonntag, dem 27.12., wurde ein Stück Geschichte geschrieben. Gut zehn Monate nach den ersten Infektionen mit SARS-CoV-2 in Österreich verabreichte die Vorsitzende des Nationalen Impfgremiums Daniela Wiedermann-Schmidt den ersten Personen hierzulande die Corona-Impfung. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) waren anwesend, als an der Medizinischen Universität Wien die ersten Impfdosen verabreicht wurden.
Die 84-jährige Pensionistin Theresia Hofer war die erste Österreicherin, die gegen das Coronavirus geimpft wurde. "Ich bin sehr froh, dass ich hier bin", erzählte die Niederösterreicherin, die sich freiwillig für die Impfung gemeldet hatte. Ihre Motivation für die Impfung? "Ich will endlich wieder ohne Bedenken meine Kinder, Enkel und Urenkel wiedersehen", erklärte Hofer. In drei Wochen erhält sie die zweite, abschließende Impfdosis.
"Nähern uns mit jeder Corona-Impfung schrittweise der Normalität"
"Ich freue mich sehr, dass wir heute europaweit und auch in Österreich die ersten Impfungen durchführen konnten", so Bundeskanzler Kurz. "Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen." Der 34-Jährige betonte aber, dass die Pandemie mit dem Impfstart noch lange nicht vorbei ist – auch wenn die Impfung ein echter "Gamechanger" ist. "Aber wir nähern uns mit jeder Corona-Impfung, die durchgeführt wird, schrittweise der Normalität."
Heute war es möglich, die ersten 5 Menschen in Österreich impfen zu können. Die Erste war Frau Hofer & sie freut sich nun bald, ihre Enkel wieder sehen zu können! pic.twitter.com/X6efFZuanD
— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) December 27, 2020
Am Samstag zuvor kamen die ersten rund 10.000 Dosen des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer in Österreich an. Eine EU-weite Nachbestellung bringt Österreich weitere 1,956 Millionen Impfdosen von diesem Hersteller. Das Gesamtkontingent des Biontech/Pfizer-Impfstoffes beträgt nun rund vier Millionen Dosen.
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Mit dem Hersteller AstraZeneca wurde eine Auslieferung von 1,2 Millionen Impfdosen eines weiteren Impfstoffes für das erste Quartal 2021 vereinbart. Weitere 200.000 Impfdosen soll im selben Zeitraum der Hersteller Moderna liefern. Diese beiden Impfstoffe sind aber im Gegensatz zu jenem von Biontech/Pfizer noch nicht in der EU zugelassen. Mit einer Zulassung des Moderna-Impfstoffes wird am 6. Jänner gerechnet. Ein Termin für die Zulassung des Impfstoffes von AstraZeneca ist noch offen.
Hier der Fahrplan für die Durchführung und Organisation der Corona-Impfung in Österreich:
"Im Frühling haben wir von einer Impfung gegen COVID-19 geträumt, jetzt steht die Impfung vor der Tür", so Gesundheitsminister @rudi_anschober. Die ersten Impfungen sollen noch im Dezember erfolgen.
Details zur COVID-19-Impfstrategie: https://t.co/iNCd4KKehJ pic.twitter.com/aHJZ2uGfuy
— Gesundheitsministerium (@bmsgpk) December 20, 2020
Phase 1 "Gezielte Verimpfung": Jänner/Februar 2021
Noch wenig Impfstoff verfügbar, komplexe Liefer- und
Lagerbedingungen, Priorisierung erforderlich.
- Bewohnerinnen und Bewohner sowie das gesamte Personal in Alten- und Pflegeheimen
- Personal im Gesundheitsbereich mit hohem Expositionsrisiko
- Hochrisikogruppen mit definierten Vorerkrankungen
Phase 2 "Erweiterte Verimpfung": Februar bis April 2021
Mehr verfügbarer Impfstoff, jedoch möglicher Ressourcenengpass bei Impfstellen.
Impfungen erhalten zusätzlich zu den Personen aus Phase 1:
- Personen höheren Alters
- Personen in ausgewählten Settings, unter anderem etwa in der kritischen Infrastruktur
Phase 3 "Breite Verimpfung": Ab dem 2. Quartal 2021
Impfstoff großflächig verfügbar, Impfungen erhalten zusätzlich zu Personen in Phase 1 und 2:
- Allgemeine Bevölkerung in Reihenfolge gemäß der Empfehlung zur Priorisierung des nationalen Impfgremiums
Wer Fragen zur Corona-Impfung hat, kann sich an folgende Nummer wenden:
Ab sofort 24/7: Fragen zur #COVID-19-Impfung werden unter📞0800 555 621 beantwortet.
Weitere Infos unter https://t.co/yZ2kxT86EU und https://t.co/zvmBgwuDTC von @agesnews. pic.twitter.com/zHEmg935cW
— Gesundheitsministerium (@bmsgpk) December 21, 2020
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