- Die Riechleistung eines Hundes ist um ein Vielfaches besser als die der Menschen.
- Während Menschen hauptsächlich visuell orientiert sind, vertrauen Hunde in der Wahrnehmung ihrer Umgebung in erster Linie auf ihre feine Nase.
- Ihren außerordentlichen Geruchsinn verdanken sie den bis zu 200 Millionen Riechzellen, Menschen hingegen müssen sich mit gut einem Zehntel davon begnügen.
- Durch ein intensives Training kann die Riechleistung eines Hundes gezielt im Dienste des Menschen genutzt werden.
Hunde spüren Drogen oder Sprengstoff auf, finden Vermisste und Verschüttete oder helfen gesundheitlich beeinträchtigen Menschen bei der Früherkennung bestimmter Krankheiten. Diabetes, Epilepsie und sogar Krebserkrankungen können eigens dafür geschulte Hunde an der Atemluft der Patienten wahrnehmen.
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Erster Hund weltweit erschnüffelt Krankenhauskeim
Nun wurde im Vancouver General Hospital der weltweit erste Hund als "Hygienebeauftragter" eingestellt. Seinen neuen Job verdankt der zweijährige English Springer Spaniel seiner Besitzerin, die sich nach einer Behandlung im Krankenhaus eine schwere Infektion mit einem Krankenhauskeim zuzog und erst nach einer langwierigen Behandlung geheilt werden konnte.
Die Erkrankung brachte die Kanadierin, die schon vorher als Tiertrainerin arbeitete, auf die Idee, ihren eigenen Hund auf das Aufspüren von Keimen zu trainieren. Nach eineinhalbjähriger Ausbildung ist dieser nun in der Lage, den gefürchteten Krankenhauskeim Clostridium difficile zu erschnüffeln.
Krankenhauskeime sind Bakterien, mit denen sich Patienten während eines Aufenthaltes im Krankenhaus anstecken. Clostridium difficile gehört auch in Österreich zu den häufigsten Krankenhauskeimen. Für gesunde Menschen ist der Keim ein harmloses Darmbakterium. Ist die Darmflora jedoch geschwächt, so können Clostridien Durchfälle, Fieber und Bauchkrämpfe verursachen. Bei schweren Krankheitsverläufen kann eine solche Infektion sogar tödlich enden.
Clostridium difficile
- Die außergewöhnliche Riechleistung des "hygienebeauftragen" Hundes ermöglicht das Aufspüren kontaminierter Flure oder Krankenzimmer.
- Ist der Bereich erst einmal identifiziert, wird er mit modernen UV-Licht-Robotern desinfiziert.
- 99,9 Prozent der Keime können so entfernt und das Infektionsrisiko verringert werden.
- Das Beispiel aus Kanada zeigt, dass der beste Freund des Menschen mithilfe seiner ausgeprägten sozialen aber auch sensorischen Fähigkeiten in Zukunft sogar seinen Teil zur Infektionsbekämpfung beitragen könnte.
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