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Wer länger gähnt, ist intelligenter: Zumindest in der Tierwelt

Wer gähnt länger – die Maus oder der Elefant? Forscher haben nun den Zusammenhang zwischen Zentralnervensystem und Gähndauer herausgefunden.

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Katze gähnt und ist klug
Terroa / iStock

Müdigkeit, Langeweile oder Gruppendynamik? Gähnen ist so alt wie die Menschheit, die evolutionsbiologische Funktion aber bei weitem noch nicht restlos geklärt. Der reflexartige (und ansteckende) tiefe Atemzug, in dessen Verlauf der Mund weit geöffnet wird, bleibt für die Wissenschaft ein ebenso rätselhaftes wie merkwürdiges Verhalten.

  • Vermutlich spielen viele verschiedene Faktoren in der Entstehung eine Rolle.
  • Forscher vermuten nun, dass Gähnen einem überhitzten Gehirn die nötige Abkühlung bringt.
  • Das tiefe Einatmen kühlerer Luft senkt die Gehirntemperatur, indem das Blut, das zum Gehirn fließt, abgekühlt wird.
  • Fast alle Wirbeltiere gähnen, Babys sogar schon im Mutterleib.
  • Nur Giraffen, Wale und Delfine wurden (noch) nicht dabei beobachtet.

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Wer länger gähnt, ist klüger

Nicht alle Tiere jedoch gähnen gleich lang und intensiv. Neuesten Erkenntnissen zufolge gibt es einen Zusammenhang zwischen der Größe des Gehirns und der Gähndauer:

  • Je mehr Nervenzellen ein Gehirn beherbergt, desto länger wird gegähnt.
  • Dadurch soll die Hirndurchblutung verbessert und die Nervenzellen gekühlt werden.
  • Um das Gehirn wieder auf eine optimale Betriebstemperatur zu bringen, müssen Tiere mit größerem Gehirn länger gähnen als solche mit weniger Nervenzellen.

Videoanalyse von tierischen und menschlichen Gähnern

Forscher von der State University im Bundesstaat New York verglichen 177 YouTube-Videos von 24 verschiedenen gähnenden Säugetierarten und fanden eine Korrelation zwischen der Anzahl an Nervenzellen im Gehirn und der Gähndauer.

Analysiert wurden unter anderem

  • Menschen,
  • Elefanten,
  • Kamele,
  • Kaninchen
  • und verschiedene Affenarten.

Am längsten gähnt der Mensch mit etwas mehr als 6 Sekunden. Schimpansen und Gorillas, aber auch Elefanten, die ähnlich viele Gehirnzellen haben, gähnen ebenso so lang.

Kamele kommen auf rund 4,8 Sekunden, Hunde auf 2,4 Sekunden. Mäuse gähnen – wenig überraschend – mit rund 0,8 Sekunden am kürzesten.

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Ausnahme Katze: Gähnt kurz bei leistungsfähigem Gehirn

Wenngleich es einen Zusammenhang zwischen der Gehirnmasse und der Gähndauer zu geben scheint, gilt das Untersuchungsergebnis nicht gleichermaßen für alle Tierarten. Katzen beispielsweise haben doppelt so viele Nervenzellen wie Hunde, gähnen aber dennoch kürzer (rund 2,1 Sekunden).

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