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Mensch-Hund-Beziehung

Treuherzige Hundeblicke stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.

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Mann und Hund sitzen am Sofa und machen
YakobchukOlena / Fotolia

Seit Jahrtausenden sind Hunde die treuesten Begleiter des Menschen. Kein anderes Tier hat sich so gut auf den Menschen eingestellt wie der Hund. Doch gibt es zwischen Hunden und Menschen eine echte Bindung? Forscher haben nun herausgefunden, dass die emotionale Bindung zwischen beiden Arten eine nachweisbare, evolutionsbiologische Grundlage hat: das Kuschelhormon Oxytocin.

Hormone sorgen für emotionale Bindung

Bindung bedeutet Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen. Das Hormon Oxytocin beeinflusst im menschlichen Körper eine Vielzahl an Vorgängen. Es ist an der Mutter-Kind-Beziehung ebenso beteiligt wie am Vertrauen zwischen Partnern. Oxytocin wird vor allem bei Berührungen und Blickkontakt ausgeschüttet und stärkt dadurch die gegenseitige Bindung und das Vertrauen.

Besonders eindrucksvoll ist die Wirkung des Hormons in der Bindung zwischen Mutter und ihrem neugeborenen Baby. Beim Stillen werden auf beiden Seiten große Mengen Oxytocin ausgeschüttet. Ein hoher Oxytocin sorgt für Wohlbefinden, ein Gefühl der Sicherheit und Zusammengehörigkeit. Als Antwort auf diese positiven Emotionen kommt es zu einer sogenannten "positiven Rückkoppelung", der Hormonspiegel steigt nochmals an, die Bindung aneinander wird noch stärker.

Oxytocin überwindet Artgrenzen

Dieser hormonelle Regelkreis scheint erstaunlicherweise auch zwischen Hunden und Menschen zu funktionieren. Japanische Wissenschaftler kamen zu der Erkenntnis, dass auch das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Mensch und Hund hormonell beeinflusst wird. Gut sozialisierte Hunde suchen immer wieder Augenkontakt zu ihren Besitzern. Intensiver Blickkontakt zwischen Hundehalter und Hund lässt auf beiden Seiten den Oxytocin-Spiegel ansteigen. Je länger die Hunde den Menschen  in die Augen schauten, desto höher war anschließend der im Harn gemessene Hormonspiegel. Dieser erzeugt bei Hunden als auch bei Menschen Gefühle sozialer Belohnung  und löst fürsorgliches Verhalten aus. Bei Wölfen konnte in der gleichen Studie kein Hormonanstieg nachgewiesen werden, obwohl die Menschen die Wölfe aufgezogen hatten, beide also sehr vertraut miteinander waren. Die Forscher gehen nun davon aus, dass die Entwicklung dieser "positiven Rückkoppelung" die tiefe Bindung zwischen Hund Mensch erst ermöglicht hat.

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