Mehr als 90.000 Mädchen zwischen neun und 18 Jahren in Neuseeland gehen während ihrer Periode nicht in die Schule, weil sie sich keine Menstruationsprodukte leisten können. Wie die englische Zeitung The Guardian berichtet, setzt Neuseeland ein Zeichen gegen Armut und stellt benachteiligten Schülerinnen kostenlose Binden, Tampons & Co zur Verfügung.
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Erhöhtes Risiko für Entzündungen & Co
Im Juli will das neuseeländische Bildungsministerium kostenlose Periodenprodukte für Mädchen bereitstellen. Das kündigte Premierministerin Jacinda Ardern an, die jungen Mädchen damit helfen will, auch während ihrer Menstruation die Schule zu besuchen. Zudem sollen in den kommenden Jahren Binden, Tampons & Co auch an öffentlichen Schulen gratis zur Verfügung stehen.
So möchte Neuseeland gegen die "Period Poverty" (Periodenarmut) vorgehen: Der Begriff beschreibt ein Phänomen, wenn Menstruierende nicht genug Geld haben, um sich Binden, Tampons & Co zu kaufen. Oft verwenden die Betroffenen stattdessen Stoffreste, Toiletten- oder Zeitungspapier sowie andere Alternativen, die als Menstruationsprodukt ungeeignet sind. Da diese Materialien oftmals nicht sauber sind, können dadurch Infektionen bei Betroffenen auftreten. Die Gratisprodukte würden also nicht nur die Gesundheit der Mädchen schützen, sondern auch verhindern, dass ihre Bildung vernachlässigt wird.
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Luxussteuer auf Tampons, Binden & Co
Die Periodenarmut ist nicht nur in Neuseeland ein Problem, sondern ein weltweites Phänomen. In Österreich und Deutschland wurden Menstruationsprodukte bis vor Kurzem noch wie Luxusgüter versteuert (gesundheitstrends.com berichtete). In Deutschland gilt seit Anfang des Jahres auf Periodenprodukte der Mehrwertsteuersatz für Güter des täglichen Gebrauchs, also sieben Prozent. Schottland geht hier noch einen Schritt weiter: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, beschloss das Land im Februar allen weiblichen Bewohnerinnen kostenlose Tampons und Binden zur Verfügung zu stellen.