Die Untersuchung eines internationalen Forscherteams zeigt, dass man auch zuhause eine Atemschutzmaske tragen sollte. Laut den Wissenschaftern könne dadurch eine Ansteckung bei Personen, die im selben Haushalt leben, wirksam verhindert werden. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift BMJ Global Health veröffentlicht.
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Atemschutzmaske schützt vor infizierten Familienmitgliedern
Für die Studie wurden 335 Personen aus 124 Familien in Peking untersucht. Alle Probanden haben mit jemanden zusammengelebt, der mit dem Coronavirus infiziert war. Die Wissenschafter konzentrierten sich besonders auf die Fälle, in denen das Virus in engen Kontaktsituationen, wie z.B.: beim Essen oder beim Fernsehen übertragen wurde, noch bevor die infizierte Person Symptome zeigte.
- Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass das Tragen einer Gesichtsmaske die Übertragung des Coronavirus zwischen einer infizierten Person und einem Familienmitglied in 79% der Fälle wirksam verhinderte.
- Dabei wurde vor allem deutlich, dass die Schutzwirkung nur dann eintrat, wenn die Maske schon vor dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome getragen wurde. Ab dem Moment, in dem die infizierte Person Anzeichen des Virus zeigte, machte die Mundschutzmaske kaum noch einen Unterschied.
Deshalb raten die Wissenschafter zu einer "universellen Verwendung von Gesichtsmasken nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch zuhause."
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Durchfall erhöhte Infektionsrate
Auch der Einsatz von Desinfektionsmittel zeigte sich wirksam. So wurde die Ansteckung mit dem Coronavirus im Haushalt um 77% gesenkt. Die Forscher entdeckten, dass sich das Virus besonders schnell überträgt, wenn Betroffene Durchfall haben. Ab diesem Zeitpunkt vervierfacht sich die Chance, dass andere Haushaltsmitglieder ebenfalls erkranken.
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Heftige Kritik
Der Forscher Antonio Lazzarino vom University College London warnt vor der Empfehlung der Wissenschafter: "Diese Studie ist keine robuste Wissenschaft, da sie in der Konzeption und in der statistischen Analyse mehrere Einschränkungen aufweist", erklärt Lazzarino in einem Statement.
So haben die Forscher die Studiendaten mittels Telefoninterviews erhoben und laut eigenen Angaben darauf verzichtet, den detaillierten Einsatz von Desinfektionsmitteln zu erfragen. Laut Lazzarino wurde die Studie nur auf Familien- und nicht auf Individualebene durchgeführt. Zudem wurde bei den Probanden nicht zwischen zwei verschiedenen Atemschutzmasken unterschieden.
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