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Umfrage: Knapp die Hälfte der befragten Österreicher würde sich gegen Corona impfen lassen

Eine aktuelle Umfrage von "Marketagent" zeigt, wie die österreichische Bevölkerung zur Corona-Impfung steht. Knapp die Hälfte würde sich gegen COVID-19 impfen lassen.

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Umfrage Impfen
hocus-focus / iStock

Das digitalen Markt- und Meinungsforschungsinstitutes "Marketagent" befragte 501 Österreicher zu verschiedensten Fragen rund um das Thema Impfen. Dabei waren vor allem die Wichtigkeit von Impfungen und die damit verbundenen Sorgen vor möglichen Nebenwirkungen im Mittelpunkt. Einer Impfpflicht steht die heimische Bevölkerung insgesamt sehr gespalten gegenüber.

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Impfbefürwörter in der Überzahl

In den letzten Jahren wir die Impf-Debatte immer brisanter, die auch zur Corona-Zeit wieder ein neues Hoch erreicht. Impfen oder nicht, lautet die Frage. Viele Menschen sind sich weiterhin unsicher, ob sie ein Corona-Medikament in Spritzenform annehmen sollen. Die Umfrage zeigt ganz klar, dass die Impfbefürwörter in Österreicher mit 74% klar in der Überzahl sind. 26% würden sich tendenziell als Impfgegner bezeichnen. Interessanterweise herrscht dabei unter den Österreicherinnen etwas mehr Skepsis (71%), während sich die Männer vermehrt für das Impfen aussprechen (76%).

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Über 70% für verpflichtende Impfungen für Kinder

Die Entwicklung von Impfstoffen führte bekanntermaßen zu einem Durchbruch in der Bekämpfung bis hin zur Ausrottung diverser gefährlicher Krankheiten. Dem stimmt der überwiegende Teil der Befragten zu (78%).

  • Folglich teilen gut 7 von 10 Österreichern (72%) die Sorge, dass eine zu geringe Durchimpfungsrate zu einem erneuten bzw. verstärkten Auftreten dieser Erkrankungen führen könnte.
  • 70% sind zudem der Meinung, dass Impfungen wichtig seien, um Risikogruppen vor einer möglichen Ansteckung schützen zu können (70%). Dabei haben vor allem die Sicherheit und Gesundheit unserer jüngsten Gesellschaftsmitglieder höchste Priorität.
  • Deshalb sind mehr als 7 von 10 Befragten für bestimmte verpflichtende Impfungen für den Kindergarten- (73%) und Schulbesuch (72%). 94% haben bzw. würden ihre Kinder aber ohnehin zumindest gegen das Wichtigste impfen lassen.

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20% sehen denken, dass ungeimpfte Kinder gesünder sind

Das Impfen ruft allerdings nicht ausschließlich wohlwollende Reaktionen hervor. So zweifelt jeder dritte Befragte grundsätzlich an dessen Sinnhaftigkeit.

  • 33% sind der Meinung, dass viele Erkrankungen so selten sind, dass es nicht nötig sei, sich dagegen zu impfen.
  • Ein Fünftel der Österreicher (20%) ist außerdem der Meinung, dass ungeimpfte Kinder ohnehin gesünder seien und ein stärkeres Immunsystem hätten.

Gleichzeitig triggert das Thema so manche Ängste und Sorgen innerhalb der Bevölkerung:

  • Gut jeder Vierte befürchtet gefährlichere Nebenwirkungen durch den Impfstoff als durch die Krankheit selbst oder eine mögliche krebserregende Wirkung der Inhaltsstoffe.
  • Auch der Mythos, dass Impfungen zu Autismus führen könnten, hält sich in den Köpfen von mehr als einem Zehntel der heimischen Bevölkerung (14%).

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49% würden sich gegen Covid-19 impfen lassen

Brandaktuell ist das Impf-Thema auch in Bezug auf die Corona-Pandemie. Vor etwa einer Woche wurde in Russland der erste Impfstoff gegen Covid-19 zugelassen.

  • Nur gut 1 von 100 Personen hätte hierzulande so früh mit einer Impfung gerechnet. Knapp zwei Drittel der Befragten hätten die Einführung eines ersten Impfstoffes erst im Laufe des Jahres 2021 erwartet (65%), am wahrscheinlichsten erschien einem Viertel dabei das zweite Quartal 2021 (24%).
  • Doch planen die Österreicher, die Impfung mit dem Impfstoff der 1. Generation auch sofort in Anspruch nehmen? Diese Frage spaltet die Bevölkerung. Knapp die Hälfte vertraut auf dessen Sicherheit und würde sich vermutlich impfen lassen (49%).

17% sind völlig überzeugt, unter den ersten Geimpften zu sein, sobald dies in Österreich möglich ist. Dabei treten klare Geschlechter- und Altersunterschiede zutage:

  • Während sich unter den Männern und Personen ab 40 Jahren ein deutlich höherer Anteil impfen lassen würde, überlassen Frauen sowie Jugendliche und junge Erwachsene lieber anderen den Vortritt.
  • Für die Impfung spricht für die Befragten einerseits der eigene Schutz vor einer Infektion (65%), andererseits aber auch der Beitrag zum Aufbau einer Herdenimmunität (52%).
  • 45% sehen es als gesellschaftliche Verpflichtung an, sich impfen zu lassen und 43% wollen Personen der Risikogruppen nicht anstecken.

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Sollte die Corona-Impfung verpflichtend sein?

51% sehen die COVID-19-Impfung skeptisch. Der klare Hauptgrund ist dabei für knapp zwei Drittel das fehlende Vertrauen in einen Impfstoff, der derartig schnell entwickelt wurde. 32% befürchten mögliche Nebenwirkungen, besonders Frauen äußern hier Bedenken (37%). Darüber hinaus ordnen sich 3 von 10 Befragten nicht als Teil der Risikogruppe ein und sehen demnach keinen Bedarf für eine Impfung (30%). Eine Ansteckung wird als nicht so tragisch (26%) oder gar unwahrscheinlich (21%) eingestuft.

  • 36% sind der Meinung, dass die Corona-Impfung verpflichtend sein sollte, darunter vor allem Männer (40%) und die Risikogruppe der 60- bis 75-Jährigen (46%).
  • Ein Fünftel (21%) ist zwiegespalten. Bei mehr als 4 von 10 Österreichern würde ein Impfzwang jedoch auf starken Widerstand stoßen (44%).
  • Insgesamt ist die Impffreudigkeit in Bezug auf den Corona-Virus aber höher als gegen den „echten“ Grippevirus. Nur knapp 3 von 10 Befragten planen, sich 2020 gegen Influenza impfen zu lassen (29%). (APA/red)

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