Nickel ist ein Metall, das als Spurenelement im menschlichen Körper für eine Reihe von Stoffwechselprozessen sogar lebensnotwendig ist. Kommt es in hohen Konzentrationen in Kontakt mit unserer Haut, reagiert diese bei nahezu allen Menschen gereizt. Bei entsprechender Veranlagung jedoch lösen schon sehr geringe Mengen an Nickel Hautprobleme aus: etwa zehn bis 15 Prozent aller Frauen und drei Prozent aller Männer leiden an einer Allergie gegen Nickel.
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Wo ist überall Nickel enthalten?
Besonders Frauen bemerken eine Nickelallergie, wenn sie bestimmte Ohrringe oder Ringe nicht mehr auf der Haut tragen können. Unter anderem ist Nickel auch in vielen anderen Gegenständen enthalten:
- Münzen
- Gürtelschnallen
- Knöpfe
- Verschlüsse
- Metallische Brillenfassungen
- Farben
- Lebensmittel
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Kontaktallergie
Eine Nickelallergie ist nichts anderes als eine Überempfindlichkeitsreaktion unseres Immunsystems. Bei Hautkontakt mit nickelhaltigen Gegenständen löst der leicht saure Schweiß der Haut Nickelionen aus dem Metall. Diese dringen in tiefere Hautschichten ein und werden dort vom Immunsystem fälschlicherweise als Eindringling erkannt. Die Folge ist eine lokale Entzündungsreaktion, die nach wenigen Stunden oder Tagen folgende Symptome auslöst:
- Hautrötungen
- Juckreiz
- Bläschenbildung
Kommt die Haut nicht mehr mit Nickel in Berührung, bilden sich die Hautprobleme in der Regel nach kurzer Zeit wieder von selbst zurück. Bei Dauerbelastung hingegen kann sich langfristig ein chronisches Kontaktekzem entwickeln.
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Im Zweifel zum Arzt
Eine Nickelallergie muss aber nicht immer nur an der Haut ausgelöst werden. Bei besonders empfindlichen Menschen reicht das Einatmen nickelhaltigen Rauches wie er in Zigaretten vorkommt, oder der Verzehr nickelhaltiger Lebensmittel. Einen besonders hohen Nickelanteil enthalten beispielsweise
- Kakao,
- Hülsenfrüchte,
- Erdnüsse,
- Vollkornprodukte und Haferflocken.
Bei Verdacht auf eine Nickelallergie kann ein sogenannter "Epikutantest" beim Arzt Gewissheit bringen. Dabei wird die Testsubstanz Nickelsulfat mit einem Pflaster auf die Rückenhaut geklebt. Entsteht an dieser Stelle eine allergische Reaktion, gilt eine Nickelallergie als erwiesen.
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Nicht heilbar
Eine einmal erworbene Nickelallergie ist nicht heilbar, sie bleibt meist zeitlebens bestehen. Einziger Ausweg ist der gänzliche Verzicht auf nickelhaltige Produkte. Wer auf oral aufgenommenes Nickel reagiert, sollte besonders nickelhaltige Lebensmittel besser meiden. Bei Kontaktallergien hilft ein Abdecken der Haut mit Textilien nur bedingt, da die Nickelionen leicht die Kleidung durchdringen können.
Insbesondere beim Schmuckkauf ist Vorsicht geboten: Produkte mit der Aufschrift "frei von Nickel" sind tatsächlich nicht immer völlig nickelfrei, selbst hochpreisige Silber- oder Goldprodukte können Spuren von Nickel enthalten.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich vor dem Kauf spezielle Teststreifen aus der Apotheke besorgen. Verfärbt sich der Teststreifen nach Berühren der Oberfläche des Schmuckstücks, so ist im untersuchten Gegenstand Nickel enthalten.
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