Dass Hunde der Seele gut tun und uns dank ihres Bewegungsdrangs fit und vital halten, steht außer Zweifel. Auch ihr gesundheitsfördernder Effekt für Jung und Alt ist schon länger bekannt. Forscher haben nun anhand einer Studie herausgefunden, wie unsere pelzigen Begleiter auch vor Allergien und überschüssigen Pfunden schützen. Insbesondere dann, wenn wir schon von klein auf Zeit mit ihnen verbringen.
+++Mehr auf netdoktor.at zum Thema: Babys 1. Jahr+++
Kind mit Hund ist gesund
Allergische Erkrankungen wie Asthma, Pollenallergie oder Neurodermitis nehmen ihren Anfang zumeist in früher Kindheit und kommen immer öfter vor. Der Anteil an stark übergewichtigen Kindern ist ebenso im Steigen begriffen. Die Ursachen dafür reichen von Umweltbelastungen, erblichen Faktoren bis hin zu wenig Kontakt mit schützenden Bakterien. Genau mit diesen versorgen uns die tierischen Kumpanen, denn: Die Darmflora von Kindern, die beispielsweise mit einem Hund aufwachsen, weist eine größere Anzahl von nützlichen Keimen auf, die einen positiven Effekt auf das sich entwickelnde Immunsystem und die spätere Gesundheit haben.
Die Abwehrkräfte werden durch die verschiedenen Mikroorganismen stetig trainiert und eine Resistenz gegen gewisse Krankheiten entsteht.
Die Guten unter den Keimen
Die aktuelle Untersuchung konnte belegen, dass das Verhältnis von günstigen und weniger günstigen Darmbewohnern besonders optimal ist, wenn Kinder viel Kontakt zu Tieren haben. Das gilt auch dann, wenn Mütter in der Schwangerschaft mit einem Hund zusammenleben. Für die Studie untersuchten die Wissenschafter 746 Kinder und visitierten die Mamas einige Male während der Schwangerschaft.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Kinder, die mit Hunden oder Katzen aufwachsen, haben eine andere Zusammensetzung des Mikrobioms im Darm.
- Die Keime Ruminococcus und Oscillospira waren bei den kleinen Teilnehmern weit häufiger vertreten, als bei jenen, die ohne Tiere aufwachsen.
- Die Konzentration dieser Keime war im Stuhl der Kinder um das zweifache erhöht; sie schützen vor allergischen Erkrankungen und Übergewicht.
Die Forscher gehen davon aus, dass die nützlichen Bakterien von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Später nimmt es diese selbst über den Kontakt zum Tier auf.
Zukunftsmusik: Hund als Medizin?
Es klingt absurd, könnte aber eines Tages Realität werden: Die Studienleiter sprechen in ihrer Conclusio die Möglichkeit an, die positiven Effekte des Hundes in einem Nahrungsergänzungsmittel einfangen zu können, "damit sich nicht jede Familie einen Hund anschaffen muss". Da kuscheln wir doch lieber mit unserem vierbeinigen Liebling…