Als hätte die AstraZeneca-Impfung nicht schon genug mit einem negativen Image zu kämpfen, auch das noch: In Zwettl (Niederösterreich) erhielt eine Krankenpflegerin des Landesklinikums eine Dosis des Vakzins gegen das Coronavirus, wenig später verstarb die 49-Jährige. Eine weitere Spitalsmitarbeiterin (30) erhielt ebenfalls eine Impfung aus der selben Charge, sie liegt jetzt mit einer Lungenembolie im Krankenhaus. Wir verraten dir, was du über die beiden Fälle wissen musst.
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Woran verstarb die Krankenpflegerin?
Die 49-Jährige erlag einen Tag nach ihrer Überstellung in das Wiener AKH schweren Blutgerinnungsstörungen. Eine Obduktion soll noch mehr Klarheit bringen. Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) erklärt vorerst: "Aktuell gibt es noch keinen Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang (ein Zusammenhang aus Ursache und Wirkung, Anm.) mit der Impfung. Aufgrund der bekannten klinischen Daten ist ein kausaler Zusammenhang nicht herstellbar, da insbesondere thrombotische Ereignisse nicht zu den bekannten oder typischen Nebenwirkungen des betreffenden Impfstoffes zählen."
Laut der Tageszeitung "Kurier" ergab eine Überprüfung der Sanitätsbehörde zudem keine Hinweise auf eine fehlerhafte Anwendung oder eine mögliche Verunreinigung des Impftstoffes.
Gibt es einen Zusammenhang mit hospitalisierten Mitarbeitern?
Offenbar nicht. Die 30-Jährige, die sich bereits wieder auf dem Weg der Besserung befindet, soll bereits vorher entsprechende Vorerkrankungen und Blutgerinnungsstörungen gehabt haben.
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Wie geht es nach dem Todesfall weiter mit AstraZeneca-Impfung?
Der Vektor-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers wird in Österreich weiterhin verimpft werden. Allerdings wurde die betroffene Impfstoff-Charge "ABV 5300" umgehend einzogen. Dabei handelt es sich um etwa 6.000 Dosen, die jetzt im Gesundheitsministerium genau untersucht werden. Zuvor wurden bereits 37.000 Dosen dieser Charge verimpft, Meldungen über weitere schwere Nebenwirkungen gab es dabei nicht.
Ist die AstraZeneca-Impfung gefährlich?
Nein, auch wenn der Corona-Impfstoff teilweise zu unangenehmen Nebenwirkungen führt. Manche der Geimpften berichten von Impfreaktionen wie grippeartigen Beschwerden, hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen oder heftigen Kopfschmerzen – ohne Frage äußerst unangenehme Nebenwirkungen, die zumeist nach zwei Tagen aber wieder verschwunden waren und für die meisten nicht gefährlich sind.
Im Vergleich mit den Corona-Vakzinen der Unternehmen Biontech/Pfizer und Moderna treten bei der AstraZeneca-Impfung derartige Nebenwirkungen zwar vermehrt auf. Die Beobachtungen der bisherigen Verimpfungen decken sich allerdings mit den Ergebnissen der klinischen Prüfungen.
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