Viele von uns kennen es gut: Man sitzt den ganzen Tag im Büro vor dem Bildschirm bis irgendwann die Augen jucken und brennen. Mit Augentropfen kann man die Symptome meistens vorübergehend ganz gut bekämpfen, aber vielleicht fragst du dich trotzdem: Warum sind meine Augen immer so trocken und wie hört das wieder auf?
Der Hauptcharakter in dieser Geschichte heißt Tränenflüssigkeit. Wenn alles passt, benetzt sie die Augen, ernährt die Hornhaut und hilft, dass die Lider problemlos gleiten. Zusätzlich hat sie eine Schutzfunktion: Fremdkörper werden aus dem Auge gespült und ihre keimtötende Zusammensetzung bewahrt die Augen vor Infektionen.
Ist die Zusammensetzung gestört oder wird zu wenig produziert, wird das Auge nicht mehr optimal befeuchtet. Durch die Reizung der Augenoberfläche entsteht ein unangenehmes Gefühl und im fortgeschrittenen Stadium sind sogar Verletzungen der Horn- und Bindehaut möglich.
So fühlt es sich an
- Gerötete Bindehaut
- Fremdkörpergefühl
- Lichtempfindlichkeit
- Schmerzen, Juckreiz oder Brennen
- Sehstörungen
- Geschwollene Augenlider
- Müde Augen
- Verklebte Lider, vor allem nach dem Schlafen
- Druckgefühl
- Unverträglichkeit von Kontaktlinsen
- Verschwommenes Sehen
Daran kann es liegen
Es gibt unterschiedliche Ursachen für trockene Augen, wir haben die häufigsten zusammengefasst.
1. Umwelteinflüsse
Schädliche Umweltreize, insbesondere in Großstädten, gehören zu den häufigsten Ursachen für trockene Augen. Trockene Heizungsluft, Klimaanlagen oder Zugluft lassen den Tränenfilm auf dem Auge schneller verdunsten. Auch Tabakrauch, Ozon oder Feinstaub belasten die Augen.
Unter trockenen Augen leiden außerdem besonders oft Menschen, die viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen – man spricht dann auch vom sogenannten Office-Eye-Syndrom. Beim konzentrierten Blick auf den Bildschirm oder den Fernseher blinzelt man deutlich weniger und die Tränenflüssigkeit verteilt sich nicht ausreichend auf dem Auge. In diesem Fall kommt es dann eher nachmittags / abends zu trockenen Augen.
2. Krankheiten
Benetzungsstörungen des Auges können zudem die Folge von Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen oder Rheuma sein. Auch eine Lidrandentzündung/Meibom-Drüsen-Dysfunktion kann die Tränenfilmqualität durch einen veränderten Fettanteil des Tränenfilms und eine vermehrte Verdunstung der wässrigen Anteile stören.
3. Einnahme von Medikamenten
Die Einnahme bestimmter Arzneimittel kann die Produktion der Tränenflüssigkeit reduzieren. Hierzu zählen beispielsweise Östrogene zur Behandlung von Wechseljahres-Beschwerden, Antidepressiva oder Beta-Blocker. Mechanische Beanspruchungen wie diagnostische Eingriffe oder Laser-Operationen am Auge können den schützenden Tränenfilm ebenfalls beeinträchtigen.
4. Höheres Alter
Die Produktion des Tränenfilms wird mit zunehmendem Alter geringer. Frauen scheinen häufiger betroffen zu sein als Männer – besonders in den Wechseljahren können trockene Augen auftreten.
5. Reizung durch Kosmetikartikel
Beim Schminken können Make-up-Partikel in die Augen gelangen und sie reizen. Zudem können normale Gesichtscremes im Laufe des Tages ebenfalls in die Augen gelangen mit demselben Effekt.
6. Fehlsichtigkeit
Fehlsichtigkeit, die nicht durch eine Brille oder Kontaktlinsen behoben wird, erhöht das Risiko trockener Augen. Der Grund: Fehlsichtige müssen sich ohne Sehhilfe sehr konzentrieren und blinzeln daher seltener.
Kontaktlinsen bei trockenen Augen
Kontaktlinsen können eine Ursache für trockene Augen sein oder bestehende Symptome verschlimmern. In dem Fall sind atmungsaktive Linsen auf Silikon-Hydrogel-Basis eine gute Wahl. Sie entziehen dem Auge weniger Flüssigkeit und ermöglichen eine gute Sauerstoffversorgung der Hornhaut. Bei trockenen, gereizten oder geröteten Augen ist es oft besser, vorübergehend auf Kontaktlinsen zu verzichten und Brille zu tragen. Du willst trotzdem Kontaktlinsen verwenden? Besprich es mit deinem Augenoptiker oder dem Augenarzt!
Das kannst du tun
- Sorge für eine Luftfeuchtigkeit von 40-60%
- Lüfte regelmäßig
- Mach regelmäßige Bildschirm-Pausen und Spaziergänge an der frischen Luft
- Trage an sonnigen Tagen eine Sonnenbrille
- Meide Tabakrauch, Zugluft und Klimaanlagen
- feuchtigkeitsspendende Augentropfen
- Lass Kontaktlinsen nicht länger als nötig im Auge
- reinige und spüle deine Kontaktlinsen gut
Sollten sich die Symptome trotzdem nicht verbessern, lass deine Beschwerden unbedingt augenärztlich abklären!