Der Geschlechtsverkehr mit dem Partner und sogar das Einführen von Tampons während der Periode können zu einer Tortur werden, wenn man an Scheidenkrämpfen leidet. Trotz Untersuchungen gibt es keine einstimmigen Schätzungen zu der Anzahl an Frauen, die von Vaginismus betroffen sind. Einige behaupten, dass es eine relativ seltene Erkrankung ist, andere wiederum definieren diese als eine der häufigsten psychosexuellen Funktionsstörungen unter Frauen. Folglich fühlen sich solche Frauen nicht "normal" und trauen sich nicht einmal das Problem anzusprechen.
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Was sind die Ursachen für Vaginismus?
In der Medizin unterscheidet man zwischen zwei Formen von Vaginismus:
- Primärer Vaginismus – Bereits seit der Geburt bestehend.
- Sekundärer Vaginismus – Hierbei wird er durch ein traumatisches Erlebnis herbeigeführt.
Frauen leiden bei Vaginismus nicht nur an körperlichen Schmerzen, sondern auch an der seelischen Last kein gewöhnliches (Sexual-)Leben führen zu können. Derartige Intimitätsprobleme führen oft zu Selbstzweifeln und Problemen in der Beziehung, da man einem enorm großen Leidensdruck ausgesetzt ist. Abgesehen von den traumatischen Erlebnissen, die man durch primären Vaginismus verarbeiten muss, macht einem die zweite Variation der Erkrankung auch einen Strich durch die Rechnung. Das Problem: Wenn die Betroffenen doch einen neuen Versuch wagen, kann bereits die Angst vor den bevorstehenden Schmerzen zu weiteren Scheidenkrämpfen führen. Durch den mentalen Stress reagiert der Körper als eine Art Abwehr und das Resultat ist ein sogenannter Teufelskreis.
Um aus diesem Bann zu brechen und sich langsam von seinen Schmerzen zu lösen, sollte als Erstes erkannt werden, dass du trotz Vaginismus nicht weniger Frau bist. Du solltest dein Problem anerkennen, um dich mit Hilfe deines Gynäkologen, im wahrsten Sinne des Wortes, öffnen zu können.
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Wie behandelt man die Schmerzen?
Wenn dein Gynäkologe bei dir akuten Vaginismus feststellen konnte, kannst du besänftigt sein, denn nach dem ersten Schritt kann es nur in die richtige Richtung gehen. Das wäre zunächst einmal, die richtige Behandlung für dich zu finden. Mit diesen drei Tipps geben wir dir schon Mal einen Vorgeschmack, was dir der Experte raten könnte:
- Masturbieren bringt's! Du hast es erfasst! Um dich deinem Partner hingeben zu können, solltest du als Erstes deinen Körper besser kennenlernen. Mit sich selbst intim zu werden entspannt die Muskeln, hält die Schleimhäute feucht und entspannt dich und deinen Körper.
- Ein entspannter Beckenboden: Bei Verspannungen im Beckenbereich kannst du einfache Übungen ausprobieren, die deine Muskeln langfristig entspannen. Deine Konzentration liegt dabei nicht mehr beim Schmerz, sondern wird auf das Lockern von deinem Körper gelenkt.
- Psychologische Betreuung: Manchmal liegt es an der Psyche, wenn der Körper belastet ist. Läuft es in eurer Beziehung gut? Hast du Probleme, die du seit längerer Zeit unterdrückst? Solche Fragen solltest du dir stellen und gegebenenfalls mit Psychotherapeuten nach Lösungen suchen.
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